60s-Melodien in den 90ern: Pale Saints

Die britische Band Pale Saints, die heute vor 30 Jahren mit ihrem Debütalbum „The Comforts Of Madness“ 60s-Melodien in den 90ern in ein zeitgemäßes Gewand kleidete.

Pale Saints (Foto: Cyrille Folliot, CC BY-SA, via Wikimedia Commons)

60s-Melodien in den 90ern: Shoegaze war noch kein Genre, als die britische Band Pale Saints im Februar 1990 ihr Debütalbum „The Comforts Of Madness“ herausbrachte. Die Musik, die man retrospektiv so bezeichnen sollte, existierte zweifelsohne. Vor allem in Großbritannien, wo die Band Ride im selben Jahr ihr Debüt herausbringen und wenig später My Bloody Valentine mit den Produktionskosten für „Loveless“ ihr Label in den Ruin treiben würden. Doch auch auf der anderen Seite des Atlantiks arbeitete man an einer ähnlichen Ästhetik. Die nämlich verzerrte Gitarren aus dem Reich der Mackerhaftigkeit und der Rockergesten befreite und mit psychedelischen, aber poppigen 60s-Melodien à la The Byrds kombinierten. „Paisley Underground“ nannte man diese Szene manchmal. Eine der Gruppen aus diesem Dunstkreis war The Dream Syndicate, deren Bassistin Kendra Smith auf einem Song des Pale-Saints-Debüts als Sängerin gastierte.

Pale Saints standen musikalisch den Sunshine-Pop-Psychedelia-Amerikaner*innen musikalisch ohnehin eigentlich näher als den Lärmorgien von Landsleuten wie The Jesus And Mary Chain. Pale Saints waren nicht angetreten, um zu verstören oder ein Monumentalwerk zu hinterlassen. Sie waren eine Band, die Pop in eine spannendere Richtung schubste. Und dabei keinen Bock auf breitbeinige Gesten hatte. Die 60s-Melodien in den 90ern gekonnter in ein zeitgemäßes Gewand kleiden konnten wie kaum jemand. Weniger Brimborium, mehr Pop. Gerade deswegen klingen sie heute noch so frisch.

Das Debütalbum „The Comforts Of Madness“ von Pale Saints ist heute vor 30 Jahren, am 12. Februar 1990, erschienen. Das Stück „Fell From The Sun“ daraus ist heute unser Track des Tages. Hört es Euch hier an:

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