19.01: Alternativlos oder der Sound der Krise

Nach dem „Wutbürger“ als Wort des Jahres 2010 kommen wir natürlich nicht darum herum, auch noch über das Unwort des Jahres zu sinnieren. Gestern verkündete die Jury „alternativlos“ als eben jenes. Der erkältete Benjamin von Stuckrad-Barre führte für die Welt ein Interview mit dem noch erkälteteren Hellmuth Karasek, der bei der Wahl des Unwortes mitentschied.

Alternativlos war so manch Musiker nicht mehr, nachdem er Don Kirshner über den Weg lief. Der Musikproduzent und Erfinder des Band-Castings, Don Kirshner, verstarb gestern im Alter von 76 Jahren in Florida. Spiegel online erzählt in einem kurzen Artikel den Kirshners Werdegang und den Schwerpunkt seiner Arbeit. So begann er selbst als Songwriter, gründete den Musikverlag Aldon Music, konzentrierte sich aber später nur noch auf das Management seiner von ihm selbst ausgewählten Schützlinge, zu denen unter anderm Neil Diamond und Carole King gehörten.

Die Alternative 2011 zu Dirty Dancing? Black Swan, mit der zauberhaften und frisch Golden Globe gekürten Natalie Portman erhält durchweg positive Kritiken. Der unter der Regie von Darren Aronofsky entstandene Tanzfilm behandelt das Thema Ehrgeiz wie lange keiner vor ihm und das ganze, laut FR, mit viel Blut, Schweiß und Tränen“.

Sam Shackleton sah keine Alternative zum SelbstProduzieren, nachdem ihn sein damaliger Partner für den Islam verließ. Tim Caspar Boehme von der taz hat sich die „Fabric 55“ CD angehört, die von Shakleton zusammengestellt wurde. Bemerkenswert daran findet der Autor, dass Shackleton nur seine eigenen Tracks für den Fabric-Mix benutzt hat, dessen Soundergebnis er als „Strudel, der an Hightech-Derwische denken lassen mag“ beschreibt. Boehme weitet den Rahmen und referiert zum Dubstep-Genre im Allgemeinen, dessen „Sound der Krise“ und sein Moment der Freiheit er sehr zu schätzen scheint.

In der taz schreibt außerdem ByteFM Moderator Stefan Franzen über die musikalische Landschaft Ghanas. Ghana? Ja, richtig, Ghana, nicht Nigeria und auch nicht die Demokrtische Republik Kongo. Denn in Ghana entwickelte sich jüngst eine andere Variante des Afrobeats, eine musikalische From namens Hiplife. Hier treffen Grundfragmente amerikanischen Hip Hops auf Vocoder und Laptopbeats, die in Ghanas Straßen allgegenwärtig erscheinen.

Nach 16 Jahren melden sich Gang of Four wieder zu Wort mit ihrer neuen Platte „Content“. Die Rezension in der Zeit bietet neben der Diskussion der aktuellen Platte einen interessanten Blick auf die Dychotomie zwischen Punk und Kommerz, Avantgarde und Kritik.
Adeles neustes Werk „21“ wurde in der Welt besprochen. Der Autor ist positiv, wenn es einen authentischen Sound gibt, so steckt er in dieser Platte.

Das könnte Dich auch interessieren:



Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.