Immergut Festival (Foto: Niklas Wolter)
Das Immergut Festival begann wie schon im Jahr zuvor bereits am Donnerstagabend mit einigen Konzerten im Neustrelitzer Theater, darunter unter anderem Fraktus. Aber so richtig los ging es erst am Freitagnachmittag auf dem altbekannten Gelände am Bürgerseeweg. Die Anreise war dieses Jahr auch endlich wider mit dem Shuttle-Zug vom Neustrelitzer Hauptbahnhof aus möglich. Ein erstes Highlight sollte es um halb Neun geben. Obwohl pünktlich zum Auftritt von When Saints Go Machine der Regen erneut einsetzte, füllte sich der Platz vor der Waldbühne schnell. Die Stimmung war ausgelassen, Sonne hatten ja alle über den Tag hinweg schon genug tanken können.
Später spielten außerdem Efterklang vor dem Publikum des ausverkauften Festivals. Wer nach dem Abschluss mit Jens Lekmann auf der Hauptbühne noch immer nicht genug hatte, konnte wie all die Jahre davor in der Zeltbühne noch bis in die frühen Morgenstunden zu einem Potpourri aus Indie, HipHop und Pop tanzen. Das DJ-Team vom Rostocker Radiosender Lohro hat zwar teilweise sehr schrille Mixe kreiert, die Trackauswahl hat aber gezeigt, dass selbst eingeschworene Indie-Jungs „Call Me Maybe“ textsicher mitsingen können. Parallel lief außerdem das Programm am Birkenhain weiter, wo unter anderem Christian Löffler die elektroaffinen Besucher bis zum Sonnenaufgang zum Tanzen brachte.
Der Samstag zeigte sich ähnlich wie der erste Festivaltag: erst Sonnenbaden und dann mit Gummistiefeln durch die Pfützen springen. Am Nachmittag gab es bestimmt einige schöne Auftritte, darunter mit Sicherheit die von Leslie Clio und Young Dreams – wer aber am Freitag zu lange in der Disko war, der schafft es erst zu späterer Stunde, einen erneuten Blick aufs Gelände zu werfen. Besonders gut haben sich da Beach Fossils gemacht. Der perfekte Soundtrack, um einen überdimensionierten Burger zu essen und dabei unauffällig mitzuwippen. Den Höhepunkt bildeten natürlich The Notwist. Ein Meer aus Licht und Klangflächen und als Sahnehäubchen das lokophile „Pilot“ – ein vielleicht nicht beabsichtigter, aber dennoch schöner Gruß an die Herren vom Shuttle-Zug.
An dieser Stelle spannt sich der Bogen wieder zurück zum Anfang. Schon vor Festivalbeginn gab es wilde und teilweise unhaltbare Gerüchte, wer sich als Secret-Act hinter „Ed Bounce & DJ Dieter“ verstecken würde. Am Immergut-Freitag verbreitete sich dann das Gerüchte, dass es sich um die Beatsteaks handeln würde. Manche hielten es für unmöglich, andere verwiesen auf über zehn Jahre zurück, als die Beatsteaks tatsächlich schon mal in Neustrelitz waren. Ob sich das Gerücht bewahrheiten würde, zeigte sich schon während des Auftritts von The Notwist. Die Leuchtbuchstaben auf der Zeltbühne zeigten vor allem eines: dass Gerüchte eben nur Gerüchte sind und die Überraschungsgäste Jeans Team heißen. Alles in allem ein perfekter Abschluss.
Trotzdem bleiben Wünsche für das nächste Jahr: hübschere Bänder und zum 15. Immergut eine Best-of-Edition mit Tocotronic, Miles, Weakerthans, Die Sterne, Broken Social Scene, Tomte, Shout Out Louds, Blackmail und und und und und.