Als „opera-singing pastry chef“ – als Opern singender Konditor – wurde Klaus Nomi in den 70er Jahren im US-amerikanischen Fernsehen bekannt. Er entwickelte sich bald darauf zu einem Underground-Star in der aufkeimenden New-Wave-Szene New York Citys. Nach seinem Tod erlangte Nomi Weltruhm.
Der Künstler und Musiker wurde am 24. Januar 1944 als Klaus Sperber im bayrischen Immenstadt geboren. Von dort ergriff er schon als Teenager die Flucht. Mit 16 landete Nomi in Berlin, wo er im Nachtleben aufging. In der Schöneberger Schwulenbar Kleist-Kasino stand er regelmäßig auf der Bühne und sang Opern und Arien, zum Beispiel von dem englischen Barockkomponisten Henry Purcell.
Anfang der 70er Jahre siedelte Klaus Nomi nach New York City über und fand schnell Anschluss in den Künstler- und Musikerkreisen des East Village. Sein Auftritt bei der „New Wave Vaudeville“-Gala im Jahr 1978 erregte großes Aufsehen. Gekleidet in einen engen Raumanzug, das Gesicht weiß geschminkt, mit schwarzen Lippen und kantig toupierten Haar war Nomi eine schräge und faszinierende Erscheinung. Er wirkte wie ein Charakter aus einem futuristischen 20er-Jahre-Film.
Ende der 70er war er auf allen angesagten Bühnen New Yorks zu sehen – im Club 57, dem Mudd und dem Pyramid Club. So wurde David Bowie auf den Countertenor, der New Wave und 60er-Jahre-Pop-Songs mit Elementen aus der Oper mischte, aufmerksam. Bowie engagierte Nomi für seinen Auftritt bei Saturday Night Live im Dezember 1979. Von da an ging es für Nomi steil aufwärts. 1980 erschien das selbstbetitelte Debütalbum, auf dem sein wohl bekanntestes Stück „Total Eclipse“ enthalten ist, ein Jahr später folgte das Album „Simple Man“.
Klaus Nomi war längst nicht auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens angelagt, da starb er. Der Musiker infizierte sich mit dem HIV-Virus, der damals mit einer furchtbaren Geschwindigkeit in New York um sich griff. Er starb am 6. August 1983. Heute wäre Klaus Nomi 70 geworden.