Neue Platten: Aloa Input – „Mars etc.“

Von Luise Vörkel, 19. März 2015

Cover des Albums Mars etc. von Aloa InputAloa Input – „Mars etc.“ (Morr Music)

8,0

Vor zwei Jahren legten Aloa Input mit ihrem Debüt „Anysome“ eine wohlklingende, verschachtelte Mischung aus Indierock, Electronica und poppigen Harmonien hin. Daran schließt der Nachfolger „Mars etc.“ wunderbar an. Mit leichter Hand packt die Band Ebene um Ebene wohliger Sounds übereinander und baut dabei die ein oder andere Kante ein.

Im Opener „Far Away Sun“ trifft der Harmoniegesang, den Aloa Input so gut beherrschen, auf einen lässig-treibenden Beat, freundlich-fiepende Synthesizer und eine vielschichtige Geräuschkulisse, die aus weiter Ferne zu kommen scheint. „Mars etc.“ bietet mehrfach Anlass zum Abdriften, zum Beispiel mit dem spacig-mäandernden Stück „The Door“ und mit „Krk Blues“, das ganz im Sinne des Namens nach Inselmusik klingt: entspannt, ohne Hast. Nur der Sprechgesang hält die Struktur zusammen, während eine Stimme im Hintergrund mantra-artig die Zeile „dazed for days“ wiederholt.

„Dazed“, also benommen, scheinen Aloa Input aber nicht während der gesamten Aufnahmen gewesen zu sein, die auf der kroatischen Insel Krk stattfanden. „Mars etc.“ hat dafür zu viele spannende, impulsive Momente. Einer davon ist „Perry“, hier gibt eine staubige Bluesrockgitarre den Ton an. Ein anderer das Stück „Blabla Theory“, bei dem euphorisch-gallopierender Gitarrenpop mit glitzernden Klangflächen ausstaffiert wurde.

Ausbrechen tun Aloa Input auf ihrem zweiten Album nicht so richtig. Selbst wenn sie im Chor „mad as hell, ain’t gonna take it anymore“ anstimmen, versetzt einen das keineswegs in Angst und Schrecken. Aber das ist gut so: Eine Harmonie aus vertrackten Arrangements zwischen Maschinenmusik und mal energischen, mal versonnenen Gitarren zu schmieden, das ist die Kür der Band.

Label: Morr Music
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