Zum 30. Todestag von Alexis Korner

Von ByteFM Redaktion, 1. Januar 2014

Alexis Korner
Alexis Korner (Foto: Universal)

„Father of British Blues“, Vater des britischen Blues, wurde Alexis Korner genannt. Der 1928 in Paris geborene Musiker ebnete im Großbritannien der 60er dem Blues den Weg. Korner verlebte seine Kindheit in vier verschiedenen Ländern. Von Frankreich aus zogen seine Eltern – der Vater Österreicher und die Mutter halb Griechin, halb Türkin – mit ihm in die Schweiz und von dort nach Nordafrika.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges schafften sie es rechtzeitig nach Großbritannien. Während des Krieges lernte Korner, Gitarre und Klavier zu spielen. Mit 20 Jahren trat er der Jazzband von Chris Barber bei. In den 50er Jahren spielte er in verschiedenen Skiffle-Gruppen.

Seine größten Erfolge hatte Alexis Korner mit Blues Incorporated. Die Band gründete er 1961 zusammen mit Cyril Davies, mit dem er zuvor bereits als Duo auf Londoner Bühnen stand. Blues Incorporated gilt als die erste britische Bluesband, die elektrische Gitarren und Verstärker benutzte. Die Mitglieder kamen und gingen. Dazu gehörten Größen wie Charlie Watts, Jack Bruce und Ginger Baker. Korner mochte es, Bands offen zu halten. Auch C.C.S., „The Collective Consciousness Society“, ein Big Band-Ensemble, funktionierte nach diesem Prinzip.

Alexis Korner war neben seiner musikalischen Laufbahn auch journalistisch tätig – beim Fernsehen, beim Radio und als Autor. Er moderierte in den 60ern eine Kindersendung auf dem britischen Sender ITV und interviewte Bands für die BBC, zum Beispiel The Jimi Hendrix Experience. Als Korner 1947 und 1948 als Soldat in Hamburg stationiert war, war er für das Schallplattenarchiv des BFNs, des Rundfunks der britischen Armee, zuständig. Außerdem moderierte Korner für den BFN und den Nordwestdeutschen Rundfunk Sendungen.

Alexis Korner spielte nach dem Ende von Blues Incorporated in unterschiedlichen Bands, unter anderem bei der Boogie-Woogie-Gruppe Rocket 88, und trat auch solo auf. In den 70er Jahren konzentrierte er sich auf seine Tätigkeit beim britischen Rundfunk. Bekannt wurde die sechsteilige Dokumentation über die Rolling Stones, die Korner 1973 für Radio 1 produzierte. Seine Sendung „Sympathy For The Devil“ zur Geschichte von Rock und Blues wurde auch im deutschen Radio ausgestrahlt.

Am 1. Januar 1984 starb Alexis Korner in London an Lungenkrebs. Er wurde 55 Jahre alt.

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