Lea Porcelain – „Hymns To The Night“ (Lea Porcelain Recordings)
„Hymns To The Night“, das Debüt von Lea Porcelain, entstand an einem besonderen Ort: nachts im Funkhaus, riesige alte Studioräume, viel Platz. Dann und wann begegnete man anderen Musikerinnen und Musikern, die grübelnd durch die weiten Flure liefen, oder sich in der hauseigenen Milchbar in ihre neuesten Kompositionen vertieften. Ein Ort, der fast utopisch klingt, ganz weit weg vom „real life“.
So empfanden es auch Julien Bracht und Markus Nikolaus, die zwei Köpfe hinter Lea Porcelain. Beim Anbruch der Dunkelheit – abseits der „Ellenbogen-Gesellschaft“ des Alltags – kamen ihnen die besten Ideen. Und so fängt „Hymns To The Night“ eine einmalige Stimmung ein: dunkle Klangfarben, aber keine Düsternis. Mehr Schweben als Schwere.
Musikalisch knüpft „Hymns To The Night“ an Wave Pop und die New Romantics an, aber auch an aktuelle Clubmusik. So wie The Cure in „Plainsong“ zelebrieren Lea Porcelain in „Warsaw Street“ den Wehmut, kosten im „Streets-Of-Philadelphia“-Cover den schönen Glanz der Traurigkeit aus. „Sad!“? – nein! Der legendäre Club Robert Johnson in Offenbach am Main war schließlich der Ort, an dem sich Julien Bracht (an den Reglern) und Markus Nikolaus (auf dem Dancefloor) kennengelernt haben.
Und zum Feiern gehört immer ein Stück Irrsinn und Angriffslust. Das nimmt auf „Hymns To The Night“ natürlich auch einen Platz ein, zum Beispiel im surrend-treibenden „Out Is In“. Zwischen Afterhours am Mainufer und Studionächten im alten DDR-Palast haben Lea Porcelain so mit „Hymns To The Night“ ihren eigenen umnachteten Sound gefunden.
Veröffentlichung: 16. Juni 2017
Label: Lea Porcelain Recordings
Diskussionen
1 KommentarDet
Mai 22, 2022Wir haben „Lea Porcelain“ Live im „Übel und Gefährlich“ sehen und hören dürfen. Eine tolle Live Band. TIPTOP