Mit „Hier Und Jetzt“ machen Main Concept einen neuen, alten Fleck auf der deutschen HipHop-Landkarte auf. Ausgefeilte Verse, groovende Samples, kampferprobte Beats - und dazu hat sich die Münchner Crew noch Unterstützung von Blumentopf, Jan Delay und Get Open geholt. Zackiges Kopfnicken wie vor...
Auf „Ground Luminosity“ wickelt Will Samson feine Spur um Spur - hallende Klavieranschläge, weitschweifende Streicher, Found Sounds - auf zu Musik, die sich nichts anhaben lässt. Sanfte Arrangements werden durchsetzt von präzisen, gedämpften Beats und Samsons hellem, hohen Gesang. Acht Stücke...
Mit seinem eindringlichen Flow durchbricht Rodney Hylton Smith die Trübheit der Themen, über die er rappt: Leben in der Tretmühle, böse Verlockungen, tiefe Fälle. Seine Texte packt er auch auf „Bleeds“ wieder in eine Mischung aus düsterem Dub, versöhnlichem Soul, HipHop- und Techno-Beats, die...
Rock, Dub, Space-Disco und so viele popkulturelle Zitate, dass der Kopf schwirrt: Knarf Rellöm hat wieder zugeschlagen. Mit DJ Patex und Viktor Marek ist das altbekannte Triumvirat komplett und hat mit „Es Ist Die Wahrheit Obwohl Es Nie Passierte“ eine Platte gemacht, die antreibt und unterhält.
Man könnte es sich zur großen Aufgabe machen, über Kelelas neue EP „Hallucinogen“zu sprechen, ohne einmal den Namen FKA twigs in den Mund zu nehmen. Gelingt aber nicht, denn so ähnlich wie diese beiden schillernden R&B-Köpfe zu sein scheinen - ihr Unterschied wird zum interessanten Moment.
„Divers“, das vierte Album von Joanna Newsom, ist ein in vielen Farben schimmerndes, faszinierendes Puzzle. Neben Harfe und Klavier greift die kalifornische Künstlerin zu Mellotron, Cembalo, Zither und Minimoog und schafft Klanggewebe, die auf den ersten Blick fragil scheinen, aber plötzlich...
Die Kompositionen von Ryan Lee West alias Rival Consoles sind allesamt Grower, nicht vom ersten bis zum fünften Hören, sondern von der ersten bis zur letzten Sekunde. Mit heulenden Synthesizern, organischen Inputs und subtil nagenden Beats ist „Howl“ ein fein gestricktes Album mit großer...
„Fading Frontier“, das siebte Album von Deerhunter, ist ein Album ganz im Stile der Band aus Atlanta, Georgia. Es versammelt Anleihen aus sonnenverwöhntem Indierock, avantgardistischen Abgründen und gemütlicher Psychedelia. Kurvenreich umgesetzt mit halbgeöffneten Augen und strahlendem Eifer.
Julia Holters viertes Album scheint im ersten Moment wie ein vielstimmiges Ganzes, ein langer Halbschlaf. „Have You In My Wilderness“ ist in der Tat in der Soundgestaltung homogener als seine Vorgänger. Das Album kennt aber viele Stufen und Akzente, es ist ein gekonntes Spiel mit Dramatik, ein...
Halbe Sachen gibt es nicht. Die zehn Songs auf „Out“, dem dritten Album von Die Nerven, lassen es nicht zu, dass man nur mal so halb hinhört. Rohe Gewalt wird in mäandernde, gleitende Arrangements gepackt. Songs zwischen Noise-Ausbruch, dreckigem Rock ’n’ Roll und düsterem Post-Punk. „Out“...
„Foam Island“ vom britischen Elektronik-Duo Darkstar ist weder ein klassisches Album noch eine 12"-Dancetrack-Compilation. Aiden Whalley und James Young haben ein neues Genre aufgemacht, Oral History trifft auf einen popgeschulten, elektronischen Sound. Und das Konzept geht fabelhaft auf.
„Seine Gitarre kennt den Rock’n’Roll, aber bedient sich lieber Melodien, die einen Gang zurückschalten.“ Robert Forster, ehemals The Go-Betweens, überlässt nichts dem Zufall. Der Mann versteht sein Handwerk. Ob es um den Ausbruch großer Gefühle in sonst zurückhaltenden Instrumentierungen geht...
Mit minimalem Einsatz schafft Kurt Vile Weiten, die von seinem Wohnzimmer bis in den entlegensten Winkel der Staaten zu reichen scheinen. Für sein sechstes Album besinnt sich der Musiker aus Philadelphia auf das Einfache, mit wenig Effekten und Instrumenten schafft Vile eine intime Atmosphäre.
Battles arbeiten korrekt, korrekt im Sinne von Uhrwerken. Das macht ihre exakt getakteten, komplexen Arrangements auf „La Di Da Di“ manchmal knochentrocken. Die zwölf Stücke auf dem drittem Album des Trios aus New York kommen allerdings mit so viel Irrsinn daher, dass von Langeweile keine Rede...
Im Geiste der Sex Pistols nehmen Die Goldenen Zitronen auf ihrem neuen, neunten Studioalbum „Flogging A Dead Frog“ alte Songs noch einmal auf - auf Englisch oder als Instrumentals. Das Ergebnis ist zwingend und funktioniert wie ein gutes Dub-Album, meint Klaus Walter. Hier könnt Ihr auch das...
Ought haben einen Narr am New Yorker Post-Punk der 70er gefressen. Die acht Songs auf ihrem zweitem Album sind auf rasantem Fundament gebaut und gewinnen durch schwankende Arrangements immer mehr an Energie. „Sun Coming Down“ besitzt eine ansteckende Munterkeit und gleichzeitig einen Hauch von...
Staatsakt mag die Nacht. Vor Kurzem erschien Andreas Spechtls Solodebüt „Sleep“, nun Lamberts zweites Album „Stay In The Dark“. Das rät nicht zufällig zur Dunkelheit, es entstand in Gänze bei Nacht. Das lässt die zwölf Stücke darauf bei aller Dramatik unaufgeregt und gelassen klingen, gelagert...
„No No No“ markiert das Ende von Zach Condons dunkelster Stunde. Im Winter 2013 musste er körperlich und psychisch erschöpft eine Tour abbrechen. Am Ende steht ein Album, das unverwechselbar nach Beirut klingt - Flügelhorn, Klavier, schwelgerischer Gesang - und das mit einer großen...
Drei Jahre Arbeit reduziert auf 42 Minuten, um die 400 Stücke komprimiert auf zehn Tracks. Das ist „Company“, das Debütalbum von Will Archer. Das britische Wunderkind bringt Post-Dubstep, R&B-Vocals, Smooth Jazz und emotionalen House zu einer geschmeidig-samtigen Mischung zusammen, die sich...
Hier mischt sich (Reggae-)Dub mit vielen anderen Genres und wagt Experimente. Dabei kann man als Hörer/-in ganz wunderbar ab- bzw. eintauchen, diverse Bilder auf den Schirm des eigenen Kopfkinos projizieren und viele unerwartete Momente und Sounds erleben.