Ariel Pink (Foto von Olivier Amsellem)
Ausgangssperre und Lo-Fi sind nicht nur derzeit populäre Suchbegriffe. Sie beschreiben auch eine der neuen remasterten Wiederveröffentlichungen von Ariel Pink sehr treffend. Denn dieser Tage erscheint eine Neuauflage des 18 Jahre alten Albums „House Arrest“ als Teil der Reihe „Ariel Pink Archives“. Passend zur selbstauferlegten oder amtlich angeordneten Ausgangssperre in Zeiten des Corona-Virus. Der als Ariel Rosenberg geborene kalifornische Künstler mag Kassettenaufnahmen mit geringer Wiedergabetreue nicht erfunden haben. Aber seit er Mitte der 90er-Jahre als Teenager angefangen hat, Heimaufnahmen mit einem Mehrspurrekorder zu machen, zieht er sein Ding durch. Egal, wie es um sein Budget bestellt ist – Pink mag Soundmatsch. Und hat ein riesiges Herz für eingängige Melodien.
Pop-Hits, deren Zuckerguss eher wie eine Kruste aus halbgetrocknetem Schlamm aussieht: Pink hat seine Kombination von Melodie und Dreck im vergangenen Vierteljahrhundert perfektioniert wie kaum jemand. Ungewöhnlich, aber kaum überraschend, dass der Song „Alisa“ im Remaster nicht glatter und aufgeräumter klingt. Sondern eben einfach bloß anders schrottig. In der 2002er Erstauflage des Albums „House Arrest“ klang er dünn-lo-fi. Auf der 2020er-Edition dumpf-lo-fi. Und das macht einen Unterschied – fast schon ein anderer Song.
„Ariel Pink Archives – Cycle 2“ mit den Alben „The Doldrums“, „Worn Copy“ und „House Arrest“ erscheint am 24. April 2020 auf Mexican Summer. Der Track „Alisa“ daraus ist heute unser Track des Tages. Hört und seht ihn Euch hier an: