Zehn Fragen an: Alexandra Friedrich (Anstoß & In Takt)

Zehn Fragen an: Alexandra Friedrich (Anstoß & In Takt)

Auch in der Wüste stets im Takt: Alexandra Friedrich

Egal ob Praktikantin, Moderatorin oder Chefin vom Dienst: Alexandra Friedrich hat bei ByteFM schon so ziemlich alles gemacht, was man bei ByteFM machen kann. Mit In Takt und Anstoß moderiert sie jeweils alle zwei Wochen zwei sehr unterschiedliche Sendungen: Die eine ist eine musikalische Reise durch das gesamte Emotionsspektrum, die andere eine Plattform für junge und/oder unbekannte KünstlerInnen. Wir haben mit Alex über Förderung, Feelings und Freiheit gesprochen.

Alex, wie bist Du zu ByteFM gekommen?

Ich bin Hörerin der ersten Stunde und habe im Sommer 2008 auf der Blog-Seite entdeckt, dass PraktikantInnen gesucht werden. Obwohl ich eigentlich gar keine Lust mehr auf ein Praktikum hatte, war da sofort dieser Impuls anzurufen. Ich bin ihm gefolgt, saß am nächsten Tag bei Ruben Jonas Schnell im Büro und war schwups im Boot. Fast zehn Jahre später bin ich immer noch an Bord und ein Ende ist nicht in Sicht.

Als Journalistin und Autorin bist Du auch fernab von ByteFM sehr viel beschäftigt. Wo bist Du noch aktiv?

Hauptsächlich bin ich beim NDR beschäftigt – nachdem ich jahrelang für die junge Welle N-JOY und später als Onlinerin tätig war, habe ich meine Stammredaktion seit eineinhalb Jahren beim NDR Fernsehen. Nebenbei arbeite ich noch als freie Reporterin und Autorin für andere Radiosender, hauptsächlich Deutschlandfunk (Kultur) und seltener auch für Print, z.B. Straight Magazin.

Was bedeutet ByteFM für Dich?

Freiheit (im Sinne von freier Entfaltung) und gleichzeitig Verbundenheit (mit all diesen lustigen Vögeln, Geeks und Träumern).

Beschreibe die Essenz Deiner Sendung In Takt in fünf Worten:

Feelings, nothing more than feelings.

Du moderierst mit Anstoß noch eine zweite Sendung in unserem Programm, in der Dir die Newcomer-Förderung sehr am Herzen liegt. Was sind Deine jüngsten musikalischen Neuentdeckungen?

Ach, es gibt so viele tolle Bands, die nur 300 Facebook-Follower haben, deshalb will ich eigentlich gar nicht einzelne besonders hervortun. Aber gut, ich nenne ein paar Anstoß-Acts aus den letzten Monaten: aus Österreich Elis Noa und helahoop, aus Deutschland Blindsmyth, air.port und Acht Eimer Hühnerherzen, aus der Schweiz Alois und Gaia.

In Zeiten von Algorithmen und automatisierten Playlisten: Wie definierst Du ganz persönlich Deine Rolle als Moderatorin? Welchen Stellenwert hat moderiertes Radio für Dich?

Meine Sendung In Takt ist für mich ehrlich gesagt ein sehr persönliches Ding, so eine Art öffentliches musikalisches Tagebuch. Einen Mehrwert für Andere hat vermutlich eher meine Rolle als Sendungsmacherin von Anstoß. Da investiere ich viel Zeit in die Suche nach Musik, die eben nicht eh schon alle kennen und spielen. Und das ist in meinen Augen ein elementarer Aspekt von Musikradio. Wichtig finde ich bei ModeratorInnen auch die Persönlichkeit, eine ganz eigene Färbung der Musik und eine direkte, persönliche Ansprache – dass sie mich abholen, wie man so schön sagt.

Hast Du eine Lieblingsausgabe von In Takt oder Anstoß bzw. eine Sendung, die Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Ich mag die Sendungen, in denen nicht nur ich, sondern auch KünstlerInnen zu Wort kommen. Meine Sendung mit Ata Kak vom 12. August 2016 zum Beispiel oder die mit Róisín Murphy vom 15. Juli 2016.

Das schönste Kompliment einer Hörerin oder eines Hörers?

Ich bekomme nicht viele, deshalb freue ich mich über jedes riesig! Das letzte Kompliment kam von einem Hörer, der gleichzeitig auch einer meiner Lieblingsmoderatoren ist: Dirk Böhme. I was flattered!

Hast Du eine Lieblingssendung bei ByteFM, eine Empfehlung?

Viele! Sebastian Reiers Groovie Shizzl ist großartig (spannendste musikalische Entdeckungen mit humorvoller Moderation) – trifft auch auf Jan Möllers Von Bullerbü nach Babylon zu. Nicht immer hundertprozentig mein Sound, aber beste Moderatoren: Karamba (Klaus Fiehe) und Electro Royale (Martin Böttcher). Auch immer richtig, richtig gut: Pharmacy und Verstärker. Ich könnte noch mehr aufzählen …

Was wünschst Du Dir für die Zukunft, für Dich und ByteFM?

Für mich persönlich wünsche ich, dass es mir auch weiterhin gelingt, Teil von ByteFM zu bleiben. Mir die Zeit zu nehmen, ist phasenweise gar nicht so einfach, aber ich will darauf nicht verzichten. Generell hoffe ich einfach, dass ByteFM dauerhaft Bestand hat, sich auch entwickelt, dabei aber sich selbst und seinen Idealen treu bleibt.

In Takt mit Alexandra Friedrich läuft jeden zweiten Freitag von 21 bis 22 Uhr, Anstoß könnt Ihr jeden zweiten Mittwoch von 18 bis 19 Uhr hören.

Das könnte Dich auch interessieren:

  • Foto der Sängerin Mine, die uns im Rahmen unserer Interview-Reihe Neulich einige Fragen beantwortet hat.
    Im Video-Interview verrät Mine unter anderem, was sie davon hält, wenn sich Künstler*innen an Songs anderer bedienen und ob zu viel musiktheoretisches Wissen beim Songwriting auch hinderlich sein kann....
  • Musik und Ideal: Dokumentation über ByteFM
    Was ist das Besondere an ByteFM und wie sieht eigentlich der Alltag in unserer Redaktion aus? Das hat den französischen Filmemacher Julien Deschamps interessiert, der unser Team über mehrere Monate mit der Kamera begleitet hat....
  • Foto von Martin Böttcher, der an einem Schreibtisch sitzt und Interviewfragen beantwortet
    ByteFM Moderator Martin Böttcher (Electro Royale) spricht im Interview mit Ravision94 über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Berliner Clubkultur....


Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.