Klaus Voormann wird 80 Jahre alt

Zum 80. Geburtstag von Klaus Voormann

Einer der größten Wegbegleiter der Popmusik wird 80 Jahre alt: Klaus Voormann (Foto: Voormann Office)

„Transformer“ von Lou Reed, „Trio“ von Trio, „Bee Gees‘ 1st“ von Bee Gees, „No Secrets“ von Carly Simon, „Shankar Family And Friends“ von Ravi Shankar. Ob als Studiobassist, Produzent oder Artwork-Designer: Die Liste wichtiger Alben, bei denen Klaus Voormann involviert war, ist beeindruckend – selbst wenn man seine wichtigsten Wegbegleiter weglässt, The Beatles. Am 29. April 2018 wird der Mann, der aus nächster Nähe der Popmusik beim Laufenlernen zuschauen konnte, 80 Jahre alt.

Voormann wurde 1938 in Berlin geboren. Ende der 50er-Jahre zog er nach Hamburg, um an der Meisterschule für Gestaltung zu studieren. Eines Nachts auf der Reeperbahn stolperte er durch Zufall in ein Konzert von The Beatles (damals noch mit Stuart Sutcliffe am Bass) – ein Moment, der sein Leben für immer verändern sollte. Gemeinsam mit seinen Kommilitonen Astrid Kirchherr und Jürgen Vollmer freundete er sich mit der Band an – John Lennon taufte das Studententrio einst scherzhaft „The Exies“, aufgrund ihrer Vorliebe für den Existenzialismus.

Von „Revolver“ bis „Da Da Da“

Als Voormann in den frühen 60er-Jahren beschloss, die Hansestadt zu verlassen, bot George Harrison ihm einen Platz in seinem Apartment in der Green Street, London, an – der Wohnung, in der einst alle vier Beatles lebten. 1966 fragten sie ihn, ob er das Cover ihres siebten Studioalbums „Revolver“ designen würde. Seine vom britischen Illustratoren Aubrey Beardsley beeinflusste Montage aus Zeichnungen und Foto-Collagen zählt heute zu den ikonischen Grafiken der Popgeschichte. Seine Bezahlung damals: 40 Pfund. Sein Lohn: ein Grammy-Award für das beste Artwork.

Zur gleichen Zeit wurde Voormann, der 1961 dem Ex-Beatle Stuart Sutcliffe dessen Bass abgekauft hatte, Mitglied von Manfred Manns gleichnamiger Band. Als Flötist und Bassist war er an einigen Hits der Gruppe beteiligt, sowie ihrem erfolgreichen Bob-Dylan-Cover „Just Like A Woman“. Nach dem Ende der Band im Jahr 1969 begann Voormann eine langjährige Laufbahn als Studiomusiker. Dabei blieb er seinen alten Freunden aus Liverpool treu: Neben dem berühmten Bassintro von Carly Simons „You‘re So Vain“ zählen die Beatles-Soloalben „All Things Must Pass“ (Harrison), „John Lennon/Plastic Ono Band“ und „Imagine“ (beide Lennon) zu den Höhepunkten seiner Karriere.

Doch Voormann war nicht nur beim Aufstieg und Fall der wahrscheinlich wichtigsten Popband aller Zeiten live dabei – er war auch für einen Meilenstein der Neuen Deutschen Welle mitverantwortlich. Im Sommer 1981 produzierte er das selbstbetitelte Debüt der Band Trio, dessen Single „Da Da Da“ den NDW-Sound über den deutschen Tellerrand hinaus zur Sensation machte. Nur wenige Menschen können behaupten, bei so vielen Schlüsselmomenten der Popmusik dabei gewesen zu sein.

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