Chick Corea ist tot

Foto von Chick Corea, der im Alter von 79 Jahren gestorben ist.

Chick Corea beim Kongsberg Jazz Festival 2018 (Foto: Tore Sætre via Wikimedia Commons, (CC BY-SA 4.0)

Der US-amerikanische Pianist, Komponist und Jazz-Fusion-Musiker Chick Corea ist tot. Er starb im Alter von 79 Jahren an einer seltenen Form von Krebs, wie auf seiner Facebook-Seite bekannt gegeben wurde. Seine Familie schrieb in dem Statement: „Er war ein geliebter Ehemann, Vater und Großvater und für so viele ein großartiger Mentor und Freund. Durch seine Arbeit und die Jahrzehnte, die er damit verbracht hat, die Welt zu bereisen, hat er das Leben von Millionen Menschen berührt und inspiriert.“

It is with great sadness we announce that on February 9th, Chick Corea passed away at the age of 79, from a rare form of…

Gepostet von Chick Corea am Donnerstag, 11. Februar 2021

 

Der 1941 als Armando Anthony Corea geborene Musiker wuchs ein einem musikalischen Haushalt auf und begann seine Karriere in den 1960er-Jahren. Er war als Bandmitglied an der Seite von Stan Getz, Blue Mitchell, Bobby Hutcherson, Herbie Mann und anderen aktiv. Daneben brachte er aber auch eigene Platten unter seinem Namen heraus. Zusammen mit Miles Davis startete Corea dann durch, spielte unter anderem auf dem Fusion-Jazz-Meilenstein „Bitches Brew“ sowie auf „In A Silent Way“.

Eigene Wege ab den 1970er-Jahren

Doch Chick Corea verließ Davis und seine Gruppe 1970, da er seine eigene Vorstellung von Jazz-Fusion verfolgte. Zunächst mit dem nur kurz bestehenden Quartett Circle, später mit Return To Forever. Seinen ersten Grammy gewann Corea mit dem Titeltrack von Return To Forevers 1975er LP „No Mystery“. Ganze 22 weitere Grammys sollten im Laufe der Jahre folgen. Bei aller Bewunderung, die ihm aufgrund seiner Musik zuteil wurde, war Corea aber nicht unumstritten. So war er als bekennendes Mitglied der Scientology-Sekte bekannt. Deren Gründer, der Science-Fiction-Autor Ron Hubbard, stand regelmäßig in den Danksagungen später Albumveröffentlichungen des Musikers. Corea selbst sagte einmal, Hubbard sei ein großartiger Künstler und ein großartiger Mensch gewesen. Der Musiker lebte sogar seit 1997 in Clearwater, Florida, wo sich das spirituelle Zentrum der Scientology-Kirche befindet.

Die Botschaft der Familie auf seiner Facebook-Seite enthielt auch ein ergreifendes Statement des Musikers selbst. Darin richtet er sich an seine Fans: „Ich möchte allen auf meiner Reise danken, die dazu beigetragen haben, dass das Feuer der Musik hell brennt. Ich hoffe, dass diejenigen, die es verstehen zu spielen, zu schreiben, aufzutreten oder so etwas, es tun. Wenn nicht für sich selbst, dann für den Rest von uns. Die Welt braucht nicht nur mehr Künstler*innen, es macht auch viel Spaß.“

Seinen musikalischen Weggefährt*innen dankte Chick Corea ebenfalls ausdrücklich: „Und meinen großartigen Musikerfreund*innen, die für mich wie eine Familie waren, solange ich Euch kenne: Es war ein Segen und eine Ehre, von Euch allen zu lernen und mit Euch zu spielen. Meine Mission war es immer, die Freude am kreativen Schaffen rüberzubringen, wo immer ich konnte, und dies mit all den Künstler*innen zu tun, die ich so sehr bewundere – das war der Reichtum meines Lebens.“

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