The Colorist & Emilíana Torrini – „The Colorist & Emilíana Torrini“ (Album der Woche)

Cover des Albums The Colorist & Emilíana Torrini von The Colorist & Emilíana TorriniThe Colorist & Emilíana Torrini – „The Colorist & Emilíana Torrini“ (Rough Trade)

Veröffentlichung: 9. Dezember 2016
Web: thecoloristorchestra.com
Label: Rough Trade

Steine, Spiegel, Glasschüssel statt butterweichen Synthesizern: Emilíana Torrini hat ihre Songs in die Hände von The Colorist Orchestra gegeben, und das hat ihr Werk in neue klangliche Ebenen übersetzt. Ein Experiment, das mehr als geglückt ist. Auf „The Colorist & Emilíana Torrini“, dem Mitschnitt eines Konzerts des kollaborativen Projekts, kommen Torrinis Songs gewohnt feinfühlig herüber. Dank der eingefangenen Live-Situation klingen sie dabei jedoch unmittelbarer und lebendiger.

Emilíana Torrini neigt im Allgemeinen zu sanften Töne zwischen Trip-Hop, Electronica und Indie-Pop. Die isländische Sopranistin, Komponistin und Produzentin ist allerdings mit vielen Wassern gewaschen. Hierzulande ist Torrini besonders für ihren Euphorie versprühenden Pophit „Jungle Drum“ bekannt. In den 90ern sang sie bei der eklektischen Downtempo-Band GusGus. Auch „Gollum’s Song“, dem Titellied des zweiten „Der-Herr-der-Ringe“-Films, lieh sie ihre Stimme. Und mit „Slow“ schrieb Emilíana Torrini 2003 einen Hit für Kylie Minogue.

Also hatten die Belgier Aarich Jespers und Kobe Proesmans gute Chancen, als sie der Sängerin vorschlugen, ihre Songs im wahrsten Sinne des Wortes neu einzufärben. Dieser Ansatz, den The Colorist Orchestra bereits mit der Schwedin Sumie Nagano und der Brasilianerin Cibelle angegangen ist, inspirierte sie zu ihrem Namen. Sie kleiden Popsongs in innovative Arrangements und Kompositionen, arbeiten mit klassischen und mit selbst gebauten Instrumenten, die zum Beispiel „hammered mbar“ und „flapabamba“ heißen.

Auf „The Colorist & Emilíana Torrini“ wirken Torrinis Songs wie neugeboren, sie blühen ein zweites Mal auf. So werden aus den sympathisch zaghaften, minimalistischen Piano-Stücken „Today Has Been Okay“ und „Thinking Out Loud“ zwei leuchtende und bewegende Verschmelzungen von Streichern, Percussion und bassigem Klavier. Das simple, treibende Gitarren-Riff von „Gun“ wird ersetzt durch einen von vielen Strängen getragenen Spannungsbogen. Und „Bleeder“, bereits in der Version auf „Me And Armini“ sehr berührend, leuchtet von The Colorist neu inszeniert in vielen intensiven Farbtönen auf.

Unter allen Freunden von ByteFM verlosen wir einige Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „The Colorist & Emilíana Torrini“ und seiner/ihrer vollständigen Postanschrift an radio@byte.fm.

The Colorist & Emilíana Torrini live, präsentiert von ByteFM:

12.02.17 Hamburg – Fabrik
14.02.17 Leipzig – UT Connewitz
16.02.17 Ulm – Roxy
21.02.17 Frankfurt am Main – Mousonturm

 

Das könnte Dich auch interessieren:

  • Cover des Albums Views von Drake
    Das neue Album von Drake klingt laut eigener Aussage so, wie er sich gerade fühlt. Es muss einsam sein im Drake-Land. Doch er leidet für uns alle. Sein neues Album „Views“ zementiert seine Stellung nicht an der Spitze eines Genres, sondern als ein eigenes Genre....
  • Sly And The Family Stone – „There’s A Riot Goin‘ On“ (Album der Woche)
    Da zum Jahresende traditionell wenig neue Musik veröffentlicht wird, nutzen wir die Chance, den Blick nach hinten zu richten: „There's A Riot Goin' On“, der paranoide Funk-Fiebertraum von Sly And The Family Stone ist unser ByteFM Album der Woche. ...
  • Fever Ray – „Radical Romantics“ (Album der Woche)
    Radikale Liebe und explizite Morddrohungen: Auf „Radical Romantics“ garniert Karin Dreijer erneut die inhaltlichen und musikalischen Schleudertraumata, die man so nur von Fever Ray kriegen kann. Das ByteFM Album der Woche....


Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.