Presseschau 25.02.: Es hackt!

Eine sichtlich schlecht gelaunte Judith Holofernes setzt derzeit ihre Bandwebsite außer Kraft. Auf die Anfrage der BILD, ob die Sängerin von Wir Sind Helden nicht Lust hätte, sich in die Rige deutscher Prominenter einzureihen, die mit mehr oder minder provokanten Statements für die BILD werben, reagierte Holofernes drastisch. Sie antwortete in einem offenen Brief auf der Website, die deshalb wegen zu hohen Zugriffs nicht erreichbar ist. Holofernes: „Die BILD -​Zei­tung ist kein au­gen­zwin­kernd zu be­trach­ten­des Trash-​Kul­tur­gut und kein harm­lo­ses “Guilty Plea­su­re” für wohl­fri­sier­te Auf­stre­ber, keine wit­zi­ge so­zia­le Re­fe­renz und kein Li­fes­tyle-​Zi­tat.“ Und weiter: „Die Bild­zei­tung ist ein ge­fähr­li­ches po­li­ti­sches In­stru­ment – nicht nur ein stark ver­grö­ßern­des Fern­rohr in den Ab­grund, son­dern ein bös­ar­ti­ges Wesen, das Deutsch­land nicht be­schreibt, son­dern macht.“ Der ganze Brief kann hier nachgelesen werden.

R.E.M. Bassist Mike Mills verriet der NZZ im Interview, was ihn nach 30 Jahren als Mitglied von R.E.M. immer noch reizt, weiter musikalisch aktiv zu bleiben: Er liebt den Entstehungsprozess eines Songs, mag das Leben auf Tour und kommt dabei immer wieder gerne nach Europa. Seinen Wohnsitz belässt er aber doch lieber in den USA. Dieser Tage erscheint R.E.M. s neues Album „Collapse Into Now“

Ein weiteres Interview gab Bob Geldof zu seinem neu erschienen Album „How To Compose Popular Songs That Will Sell“ in der Welt. Viele Worte werden darüber aber nicht verloren, die Herren unterhalten sich viel mehr über Iren, Afrikapolitik und Abhängen mit Bono von U2. Aber die Inspirationsquelle für den Albumnamen verrät Geldof, der mit seinen 59 Jahren auf zwei Hits zurückblicken kann: Es ist der Titel eines Kompositionsratgebers aus den 1930er Jahren.

Thomas Winkler rezensiert in der Frankfurter Rundschau das neue Album „Música + Alma + Sexo“ von Ricky Martin. Sechs Jahre mussten Fans auf die Veröffentlichung warten. Es ist auch das erste Album seit Martins Coming Out und sollte manch Hörer ein „schwules Statement“ erwartet haben, so wird er enttäuscht. Martin versucht mit „Música + Alma + Sexo“ ein breites Publikum anzusprechen und so liefert der Puertoricaner Songs zwischen Karibik und Dancefloor und ein Liebes Duett. Allerdings mit Frau – „Der nächste Schritt im selbstverständlichen Umgang mit Homosexualität wäre wohl, wenn ein schwuler Mainstreamstar tatsächlich endlich mal ein Liebes-Duett mit einem Mann wagen darf,“ so der Autor.

Sonja Eismann porträtiert in der taz JD Samson und ihr aktuelles Projekt MEN. Das ehemalige Le Tigre Mitglied gilt derzeit als echte Undergroundclubgröße und Stylequeen und gibt sich mit MEN voll dem 80er Dancesound hin, wobei ein paar Einflüsse aus ihrer musikalischen Vergangenheit hörbar bleiben.

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Diskussionen

0 Comments
  1. posted by
    Presseschau 28.01.: Von Popsäuen und Herzenshygiene : ByteFM Magazin
    Feb 28, 2011 Reply

    […] taz ihre klare Absage an die Bildzeitung, für deren Werbekampagne nicht zur Verfügung zu stehen (wir berichteten). Auch bei jetzt.de findet sich ein Interview. Die Bild wiederum nutzt derweil den offenen Brief […]

  2. posted by
    Presseschau 01.03.: Pardon für diesen Affront : ByteFM Magazin
    Mrz 1, 2011 Reply

    […] in unserer vergangenen Presseschau berichteten wir darüber, dass Judith Holofernes für die Werbekampagne der Bildzeitung angeworben […]

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