Miles Davis‘ „Tutu“ gehört zu den ersten Songs, die in Form von DNA verschlüsselt wurden. (Foto: Oliver Nurock)
Der Biotechnik-Firma Twist Bioscience ist ein historischer Durchbruch gelungen: Zum ersten Mal konnten auditive Daten in DNA-Material gespeichert werden. Zwei Ausschnitte vom Montreux Jazz Festival dienten als Testobjekte: Eine Performance vom Deep-Purple-Gassenhauer „Smoke On The Water“ und ein Live-Auftritt aus Miles Davis‘ Jazz-Pop-Phase – „Tutu“, aus dem Jahr 1986.
Während reguläre Festplatten-Technologie Daten nur über wenige Dekaden zuverlässig sichern kann, soll die DNA-Speicherung laut Angabe der US-amerikanischen Firma das Material über hunderte bis tausende Jahre speichern. Die Menge an DNA, die für die beiden Songs benötigt wurde, ist dabei kleiner als ein Sandkorn. „Für das gesamte, sechs Petabyte umfassende Montreux-Archiv würde man sogar nur eine Menge brauchen, die kleiner als ein Reiskorn ist“, so Dr. Karin Strauss, eine Forscherin des Software-Giganten Microsoft, der ebenfalls an dem Projekt beteiligt ist.
Auch Produzent und Montreux-Jazz-Pate Quincy Jones hat sich bereits dazu geäußert: „Da unsere Archive heutzutage oft unzuverlässig gesichert sind, mache ich mir oft Sorgen, ob kommende Generationen überhaupt darauf zugreifen können. Jetzt bin ich sehr stolz, dass die Erinnerungen an dieses wunderbare Festival nun nie mehr verloren gehen können.“