Zum 20. Todestag von Albert Collins

Albert Collins

Begibt man sich in Texas auf die Suche nach dem Blues, so trifft man mit Sicherheit auf Albert Collins. Der Musiker hat mit seinem unorthodoxen E-Gitarrenspiel den Sound aus dieser Gegend maßgeblich geprägt. Der „Master Of The Telecaster“, so sein Spitzname, hat mit dazu beigetragen, dass Blues in den 80er Jahren ein Revival erfuhr. Leider starb er zu früh, um richtig von diesem Aufwind zu profitieren und das Genre weiter zu prägen.

Das erste Instrument, das Collins erlernt hat, war das Klavier. Erst mit 18 griff er zur Gitarre. Seine Heimatstadt Houston hatte in den 50ern eine lebendige Live-Musik-Szene. Collins hing viel in Konzertclubs herum und schaute mit Bewunderung den Auftritten von Bluesmusikern wie Jon Lee Hooker, T-Bone Walker und Lightnin‘ Hopkins zu. Bald stand er selbst auf der Bühne und wurde zu einer lokalen Berühmtheit. 1958 nahm Collins seine erste Single „The Freeze“ auf, erst sieben Jahre später erschien sein erstes Album „The Cool Sounds Of Albert Collins“, doch der große Durchbruch blieb aus. Als Trucker verdiente er sich seinen Lebensunterhalt.

Das sollte sich ändern, als 1968 Canned Heat in Houston auftraten. Der Band wurde der Tipp gegeben, den Abend in einem Club ausklingen zu lassen, wo Collins spielte. Canned Heat waren begeistert von seinem Auftritt und sicherten ihm zu, ihn als Musiker zu unterstützen. Motiviert von dieser schicksalhaften Begegnung beschloss Collins, aus Houston fortzugehen. Wenige Monate später zog der Musiker nach Palo Alto in Kalifornien. Canned Heat machten ihm einen Plattenvertrag klar und er begann, als Sessionmusiker zu arbeiten. Er ist zum Beispiel auf dem Ike und Tina Turner Album „The Hunter“ zu hören. 1969 trat Collins beim legendären Newport Festival auf. Dort traf er auf Jimi Hendrix, der begeistert von Collins origineller Spielart war und ihn später als Einfluss nannte.

Viele Platten hat Collins nicht aufgenommen, in den 70ern erschienen zwei – „There’s Gotta Be A Change“ 1971 und „Ice Pickin'“ 1978. Damit wurde er zu einer festen Größe des Blues, zum Liebling von Kritikern. Doch erst Mitte der 80er wurde Collins einem größeren Publikum bekannt. Für das Album „Showdown!“, das er gemeinsam mit Robert Cray und Johnny Copeland aufgenommen hat, erhielt Collins 1986 einen Grammy. 1991 unterschrieb er einen Vertrag bei „Pointblank Records“, eine Plattenfirma, die größer und professioneller aufgestellt war als sein bisheriges Label. Es folgten längere Touren in Europa. Collins spielte zum Beispiel beim renommierten Paléo Festival in der Schweiz.

Kurz nach seinem Auftritt dort wurde bei Collins Lungenkrebs diagnostiziert, und das zu spät. Drei Monate danach starb Albert Collins – er war erst 61 Jahre alt. Heute jährt sich sein Todestag zum 20. Mal.

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Diskussionen

1 Kommentar
  1. posted by
    hans-jochen mundt
    Mrz 12, 2014 Reply

    albert collins ist für mich einer der ganz großen des blues. ich entdeckte ihn für mich beim NORTHSEA JAZZ FESTIVAL 1979 und bin seitdem ein begeisterter fan von ihm. habe ihn seitdem mehrfach in holland und deutschland bei seinen konzerten besucht und all seine ton- und bildokumente gesammelt. zuletzt die, die bei ROCKINCONCERTS.COM erschienen sind: begeisternde konzerte in amerika und canada. THE MASTER OF THE TELECASTER lebt sicherlich nicht nur bei mir für immer!

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