60minutes Morgan Geist

Morgan Geist:
Wenn Geist in diesem Fall nicht für Übersinnliches herhalten soll, dann zumindest für Sinnliches.
„Double Night Time“ heißt das neue Album des 35jährigen New Yorkers, der 2002 mit seinem Weggefährten Darshan Jesrani das Projekt Metro Area gegründet hat. Nicht weniger als die Ehrenrettung von Disco durfte man sich von diesem Debut-Album schon nach erstmaligem Hören erhoffen. Metro Area öffneten die Tür in eine beinahe verschüttet geglaubte Welt von Disco.
Viele Wege haben Metro Area beschritten, viele Möglichkeiten genutzt und sich beim Ausprobieren keine Grenzen gesetzt. Sinnlich schon damals. Und großartig. „Double Night Time“ kann man als Fortführung dieses sinnlichen Experiments verstehen. Ein Blick in die gläserne Discokugel.
Morgan Geist führt uns in seine synthetisch-organische Welt aus Techno, Pop, Italodisco, 80er-Essenzen und Electronica, Vangelis, Depeche Mode und Kraftwerk. Und er fügt seiner elektronischen Musik mit sicherer Hand das Songwriting hinzu. Die vocals steuert Jeremy Greenspan von den Junior Boys bei. Texte, euphorisch und traurig - keine clubtaugliche Phrasendrescherei. Discohits zum sitzen bleiben, die aber doch in eine andere Welt versetzen.

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Der sinnlichen Discoerkundung von Morgan Geist steht die Rückmeldung eines Schlachtrufs entgegen: "Bomb The Bass!"
Der umtriebige und an allen Fronten schraubende Tim Simenon beschreitet mit dem neuen Bomb The Bass-Album „Future Chaos“ für sich ähnlich auslotend den Weg elektronischer Musik.
„Elektronische Musik mit Soul“, sagt er. Und dabei Stimmen, u.a. von Jon Spencer und Mark Lanegan.

Die Wiederauferstehung des Jahres. Der Kanadier Michael Milosh komplettiert zum Trio. Sein Album „iii“ schwelgt bei leichtem Seegang dahin. Ein Elektroniker und Singer-/Songwriter, der seine Stimme nie über den leichten Seegang hinaus erhebt.