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School Of Rock Esther Phillips

ByteFM: School Of Rock vom 13.12.2020

Ausgabe vom 13.12.2020: Esther Phillips

Anläßlich des 85. Geburtstags, den Esther Phillips am 23.12.2020 gefeiert hätte, verschafft die School Of Rock einen Überblick der Karriere der Sängerin, die als 13-jährige vom legendären Bandleader und Talentscout Johnny Otis bei einem Gesangswettbewerb in Los Angeles entdeckt wurde, mit Otis und seinem Orchestra als 15-jährige „Little Esther“ 1950 einen Nr.1 Hit in den US R&B Charts landete und in den frühen 1950ern mit Otis und Co. auf die harte Tour des Chitlin Circuit ging.

Mit 19 musste sie wegen ausbleibenden Erfolgs und ihrer Heroinsucht die Musikkarriere unterbrechen und tauchte erst Anfang der 1960er wieder auf Platten auf, jetzt als Esther Phillips, teilweise mit Pop- und Country-Material.

Ein Plattenvertrag bei Atlantic Records brachte nur sporadische Erfolge wie ihre Percy Sledges 1966er Hit antwortende Version „When A Woman Loves A Man“ hervor, da man dort nicht so recht wusste, was man mit der vielseitigen Sängerin anfangen sollte, die vom Blues kam, aber quasi jedes Genre bedienen konnte. Phillips’ wiederholte Drogen- und Alkoholprobleme waren ihrer Karriere ebenfalls wenig förderlich.

Erst die Zusammenarbeit mit Kudu, dem afro-zentrischen Soul Jazz Label von Produzent Creed Taylor und mit dem dort angestellten Arrangeur Pee Wee Ellis Anfang der 1970er brachte eine länger anhaltende Erfolgsstrecke in der Laufbahn von Phillips, die, wenn man so will, die musikalische Verbindung von Dinah Washington zu Aretha Franklin darstellt. Letztere gab 1972 ihren Grammy symbolisch an die co-nominierte Esther Phillips weiter, um deren Einfluss auf ihre eigene Karriere zu würdigen.

In den Disco-Jahren gelang Phillips mit einer modernisierten Version des Jazz-Klassikers „What A Difference A Day Makes“ einer der größten Hits ihrer Karriere, 1984 starb Esther Phillips an Leber- und Nierenversagen, bedingt durch quasi lebenslangen Drogen- und Alkoholmissbrauch.
Die School Of Rock auf einer musikalischen Reise vom Prä-Rock’n Roll Rhythm&Blues der 1950er über die später als Northern Soul in UK verehrten Soul Sounds der 1960er, über Beatles- und Country-Hits in eleganten weiblichen Versionen und den gediegenen, am Smooth Jazz angelegten Sound der 1970er bis zu Spät-Disco Tracks der späten 1970er, auf denen zu hören ist, wie selbstverständlich Esther Phillips auch den New Wave des Soul und Funk der 1980er hätte bedienen können.

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Playlist

1.  Little Esther / Double Crossing Blues (feat. The Robins & The Johnny Otis Quintette) 1950)
Anthology: Her First Recordings / Master Tape
2.  Little Esther / Mistrustin' Blues (feat. Mel Walker & The Johnny Otis Orchestra) (1950)
Anthology: Her First Recordings / Master Tape
3.  Little Esther / The Crying Blues (feat. Mel Walker) (1952)
Anthology: Her First Recordings / Master Tape
4.  Little Esther / The Deacon Moves In (feat. The Earle Warren Orchestra) (1951)
Anthology: Her First Recordings / Master Tape
5.  Esther Phillips / Release Me (1962)
The Best Of Esther Phillips (1962-1970) / Rhino
6.  Little Esther Phillips / Mo Jo Hannah (1964)
The Best Of Esther Phillips (1962-1970) / Rhino
7.  Esther Phillips / When A Woman Loves A Man (1966)
The Best Of Esther Phillips (1962-1970) / Rhino
8.  Esther Phillips / And I Love Him (Live) (1970)
Burnin' (Live At Freddie Jett’s Pied Piper, L.A.) / Atlantic
9.  Esther Phillips / Home Is Where The Hatred Is (1972)
From A Whisper To A Scream / Kudu
10.  Esther Phillips / Georgia Rose (Intro) / Use Me (1972)
Alone Again (Naturally) / Kudu
11.  Esther Phillips / What A Diff'rence A Day Makes (feat. Joe Beck) (1975)
What A Diff'rence A Day Makes / Kudu
12.  Esther Phillips / The Man Ain't Ready (1978)
All About / Mercury
13.  Esther Phillips / Just Say Goodbye (1965)
Esther / Atlantic