School Of Rock 83 'til Infinity – Extended Versions

Die musikalische Identität der 1980er-Jahre wird oft an einer Handvoll Radio-Hits und Pop-Ikonen festgemacht und damit holzschnittartig auf ein paar wenige Merkmale reduziert. Doch abseits von Megastars und Makrotrends gab es viele Nuancen, die es wert sind, retrospektiv nochmal genauer betrachtet zu werden.

Mit ein paar „83 ’til Infinity“ genannten Sendungen soll in der School Of Rock auf einige solcher Unterströmungen eingegangen werden. Auf der Suche nach Sounds und Stilelementen, die 40 Jahre später immer noch oder wieder hochaktuell sind.

Extended Versions: Noch bevor sich die späteren House und Techno Genre-Ursprünge manifestierten, führten etliche Faktoren bereits zu einer langsamen Veränderung der Hörgewohnheiten hin zu einer maschinelleren, repetitiveren Ästhetik elektronischer Musik. Synthesizer, Drummachines  und Remixe veränderten das Rhythmusgefühl und Klangbild von Pop und führten zu einer Auflösung von klassischen Songstrukturen.

1983 waren die Extended Versions von ihren Anfängen als DJ-Promos Mitte der 1970er Disco-Ära längst zu beliebten Exkursionen auf den auch im modernen Pop, bei Post-Punk und Synth-Pop-Acts angesagten und gut verkaufbaren 12-Inches geworden. Statt mehrere B-Seiten auf dem zusätzlichen Platz der Rillen zu verteilen, wurden die A-Seiten immer länger. Musikalische Dekonstruktionen, dem Dub entliehene Soundeffekte und Mehrspur-Tricksereien: Digitale Produktionen waren noch die Ausnahme und die Extended Versions und Remixe wurden meist von den Toningenieuren, Produzenten und Musikern der Original-Produktion selber angefertigt.

Dabei wurden Tonbänder kunstvoll von Hand geschnitten und neu zusammengeklebt. So entstanden kunstvolle Bearbeitungen, die nicht zuletzt in den Clubs für verlängerte Nächte sorgten. Die School Of Rock als Mixtape mit britischen Produktionen von damaligen Pionieren wie Mike Thorne, Martin Rushent oder Altmeister Mike Chapman, B.E.F. und anderen.