School Of Rock 83 ’til Infinity – In frühen Goth-Tagen

Lange, bevor es eine weit verbreitete internationale Goth-Szene gab oder der Begriff „Grufti“ die Runde machte, folgte auf die erste Generation derart inspirierter Post-Punk-Acts wie Siouxsie oder Bauhaus, beeinflusst durch Bands wie The Birthday Party, eine zweite Welle, die 1983 eine der hipsten Subszenen Europas darstellte.

Nicht zuletzt dank des Underground-Hype-Erfolgs des Londoner Clubs Batcave (eröffnet im Sommer 1982), eine Art düstere Variante der Blitz/New-Romantic-Szene, glühte der Stern von Bands in einem musikalischen Spektrum von psychedelischem Neu-Rock auf den Spuren der Stooges; düster-morbiden Performances mit Travestie-Anleihen und Schock-Rock Vulgarität; statisch daherkommendem, Joy-Division-eskem Pathos; trommellastigen Kriegstänzen à la Killing Joke; oder Proto-Indie-Disco vorwegnehmenden Maschinen-Beats an dunkel dräuenden Vocals meistens nur kurz auf. Einigen gelang jedoch der Start längerer Karrieren. Manche Acts dieser Sendung darf man sogar tatsächlich als Goth Acts bezeichnen, ein Genre, das viele der frühen Protagonisten stets von sich wiesen.

Eine Stunde Musik aus dem Jahr 1983, die die Post-Punk-Welt im Umbruch zeigt vom Sound des Neuaufbruchs der frühen Jahre zur Renaissance von Retro-Rock-Stilistiken und mit einem düster-obszönen Gegenentwurf zum Thatcher-England begleitenden, glatten Glanz des New Pop. Haarspray, Mascara und Fischnetz against the Machine.

Die musikalische Identität der 1980er-Jahre wird oft an einer Handvoll Radio-Hits und Pop-Ikonen festgemacht und damit holzschnittartig auf ein paar wenige Merkmale reduziert. Doch abseits von Megastars und Macrotrends gab es viele Nuancen, die es wert sind retrospektiv nochmal genauer betrachtet zu werden.

Mit ein paar „83 ’til Infinity“ genannten Sendungen soll in der School Of Rock auf einige solcher Unterströmungen eingegangen werden. Auf der Suche nach Sounds und Stilelementen, die 40 Jahre später immer noch oder wieder hochaktuell sind.