Ariel Pink's Haunted Graffiti – "Mature Themes"

Ariel Pink's Haunted Graffiti - Mature ThemesVÖ: 17.08.2012
Web: arielpink.com
Label: 4AD/Beggars Group

„California Dreaming“ gibt es nicht nur in den Sechzigern. Der Ansatz, mit Musik eine kleine friedliche Revolution starten zu wollen, wird auch heute vom Kalifornier Ariel Pink und seinem kleinen Begleitchor Haunted Graffiti fortgeführt. „Mature Themes“ – ausgereifte wiederkehrende Themen – heißt das aktuelle Album, das unser Gedächtnis herausfordert und kaleidoskopisch Melodien und Genres vergangener Jahrzehnte ineinander fließen lässt.

Wir kennen das schon, Ariel Pinks trügerisches Spiel mit den Sounds. Auf dem Vorgängeralbum „Before Today“ experimentiert er mit Melodien und Rhythmen, die uns seit klein auf begleiten, und verwandelt sie in etwas sonderbar Neues. Dieser eklektische Ansatz wird jetzt auf „Mature Themes“ akribisch fortgesetzt. Nicht selten hinterfragt man die Originalität der 13 Songs dieser Platte und wird von Ariel Pink’s Haunted Graffiti in die Irre geführt: Ist das nicht die The-Byrds-„Turn!-Turn!-Turn!“-Gitarre, die ich da höre? Irgendwoher kenne ich diesen Song – war das nicht David Bowie, der da singt? Die Hitparade vergangener Jahrzehnte wird auf „Mature Themes“ auf den Kopf stellt und fein säuberlich neu zusammengesetzt. Mit diesem Longplayer verhält es sich folglich wie mit einem Zauberwürfel: Aus musikalisch entrückten Sounds entstehen neue Spielflächen.

„Mature Themes“ durchläuft das Spektrum an Evergreens und füllt die Lücke zwischen schönem und prekärem Klang. Wie kann eine Band auf ihrem Album musikalische Meilensteine miteinander verbinden, ohne dass sie deplatziert, dafür aber federleicht und zusammen stimmig wirken? „Mature Themes“ gibt darauf die geniale Antwort und überzeugt schon beim ersten Tonschlag. Selten war Genre-Hopping so schön! Elegant setzt Ariel Pink opake Textpassagen wie in „Kinski Assasin“ an absurde triebgesteuerte Songs wie den „Schnitzel Boogie“. Träumt man eben noch von lauen Sommerabenden in „Only In My Dreams“, wird man mit „Symphony Of The Nymph“ gleich weiter in die Rocky Horror Picture Show geworfen. Das zuckersüße Donnie-&-Joe-Emerson-Coverstück „Baby“ bildet das Schlusslicht des Albums und zeigt, dass sich Ariel Pink’s Haunted Graffiti in ihrem Produktionswahn nicht beirren lassen. Jede einzelne musikalische Sensation wird auf „Mature Themes“ modifiziert und kultiviert. Das Ergebnis klingt vielleicht seltsam, aber auch unwiderstehlich gut!

Das ByteFM Album der Woche.

Jeden Tag von Montag bis Freitag spielen wir im ByteFM Magazin zwischen 10 und 12 Uhr einen Song aus unserem Album der Woche. Ebenso im ByteFM Magazin am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr und im ByteFM Magazin am Abend ab 19 Uhr. Die ausführliche Hörprobe folgt am Freitag ab 13 Uhr in Neuland, der Sendung mit den neuen Platten.

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