Künstler Janek Schafer plant Onlineplattform für „gefundene Klänge“

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Die Emanzipation des Geräuschs war einer der unauffälligsten, aber folgenreichsten musikalischen Revolutionen des 20. Jahrhunderts. Ob Pink Floyd, Miley Cyrus oder FKA twigs, heute verstecken sich selbst in den radiotauglichsten Popsongs abstrakte Klänge, die oft aus Feldaufnahmen stammen, die vor Jahrzehnten höchstens in avantgardistischen Kompositionen aufgetaucht wären.

Dennoch gibt es bisher kein Archiv, das solche Klänge zentral bündeln würde. Um diese Leerstelle zu schließen, hat der Londoner Soundkünstler Janek Schafer die Webseite foundsoundscape.com gegründet, eine Art Hybrid aus Onlinearchiv und Internetradio für „gefundene Klänge“.

Schafer war nach eigenen Aussagen von einem digitalen Radiosender inspiriert, der ausschließlich Vogelgesänge spielt. „Mein Wunsch ist es, einen langen Fluss aus ruhigen, verrückten und aufregenden Feldaufnahmen zu schaffen, die dann zufällig wie im Radio abgespielt werden können.“

Mit einer offenen Ausschreibung sammelt Schafer derzeit 24 Stunden Material. Die Plattform wird im März 2015 online gehen. Neben dem Komponisten Phil Niblock haben u.a. bereits die Soundkünstler Chris Watson und William Basinski, sowie der Ambientpionier Brian Eno Beiträge geschickt.

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