Harold Budd (Foto: Masao Nakagami, via Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0)
Harold Budd, US-amerikanischer Komponist, Musiker und Ambient-Pionier, ist tot. Ein Beitrag auf seiner Facebook-Seite bestätigte am Montag die Nachricht, dass der Musiker an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben ist. Er wurde 84 Jahre alt.
Harold Montgomery Budd wurde am 24. Mai 1936 in Los Angeles geboren und wuchs im kalifornischen Victorville auf. Während seiner Zeit beim Militär spielte er Schlagzeug und musizierte mit Freejazz-Pionier Albert Ayler. Seine eigentliche Musikkarriere begann dann in den frühen 1960er-Jahren. Budd tauchte in die Welt der Komposition ein und absolvierte 1966 sein entsprechendes Studium bei Ingolf Dahl an der University Of Southern California. Inspiriert von Morton Feldman und einer Rede des US-amerikanischen Komponisten John Cage wandte er sich dann verstärkt minimalistischen Kompositionen unter Einsatz von Basspfeifen, Gong-Klängen und sparsamen Instruktionen für die Musiker*innen zu. Heute zählt er zu den bekanntesten Vertretern der Ambient-Musik.
Kollaborationen mit Brian Eno und anderen
Seine erstes aufgenommenes Werk, „The Oak Of The Golden Dreams“ erschien dann erst 1970. Ganze acht Jahre später brachte er das Album „The Pavillion Of Dreams“ heraus, welches von Brian Eno produziert wurde. Es war die erste von mehreren Kollaborationen zwischen den beiden. So war Eno auch an den Platten „Ambient 2: The Plateau Of Mirror“ (1980) und „The Pearl“ (1984) als Produzent beteiligt. Doch Budd arbeitete nicht nur mit Brian Eno zusammen, sondern auch mit dem britischen Songwriter und Produzenten Andy Partridge sowie The Cocteau Twins. Mit The-Cocteau-Twins-Gitarrist Robin Guthrie hat er gleich mehrere Alben herausgebracht. Darunter der Soundtrack zu Gregg Arakis „Mysterious Skin“ (2004) und die erst kürzlich erschienene Platte „Another Flower“. Im Laufe der Jahre arbeitete Budd mit vielen weiteren Musiker*innen zusammen, darunter auch Ultravox-Sänger John Foxx und Public-Image-Ltd.-Bassist Jah Wobble.
Budd wurde immer wieder mit mit einem bestimmten Klavierstil in Verbindung gebracht, bei dem er ausgiebigen Gebrauch vom Soft-Pedal machte. Seine Hinwendung zum Klavier sei allerdings auch eine pragmatische Entscheidung gewesen, gab er einmal in einem Interview zu. Da er von der klanglichen Realisierung seiner 1972er Komposition „Madrigals Of The Rose Angel“ einmal sehr enttäuscht war, hatte er sich entschieden, jegliches Piano-Spiel für seine Werke selbst in die Hand zu nehmen.