Beach Fossils – "Clash The Truth"

Beach Fossils - Clash The TruthVÖ: 22. Februar 2013
Web: capturedtracks.com/artists/beachfossils
Label: Captured Tracks

Das Captured-Tracks-Label aus Brooklyn steht momentan für ausnahmslos empfehlenswerte Veröffentlichungen. Nach dem großartigen Dreampop-Album von Wild Nothing und der mehr im Punk/Wave verwurzelten DIIV-Platte, folgt nun der nächste große Wurf – das zweite Studioalbum der Beach Fossils erscheint hierzulande am 22. Februar.

„Clash The Truth“ eröffnet mit den Zeilen: „Life can be so vicious that we can’t even appreciate its purities. We get so excited that we can’t feel any of our insecurities“. Diese Worte stehen exemplarisch für die Thematik des neuen Albums. Dustin Payseur formuliert in den Texten eine melancholische Gegensätzlichkeit zwischen Verzweiflung und Hoffnung, Unsicherheit und Klarheit.

Beach Fossils gibt es seit dem Jahr 2009, zunächst als Soloprojekt von Sänger/Gitarrist Dustin Payseur. 2010 erschien das Debütalbum, welches lange als Geheimtipp gefeiert wurde. 2011 folgte die „What-A-Pleasure“-EP. Zum damaligen Line-up gehörten bekannte Größen wie Cole Smith (DIIV) und John Pena (Heavenly Beat), die jedoch die Band zu den neuen Aufnahmen verließen, um sich mehr auf ihre oben erwähnten Projekte zu konzentrieren. Übrig blieb nur Schlagzeuger Tommy Gardner.

Im Herbst 2012 ging die neu formierte Band mit Produzent Ben Greenberg, der bei der New Yorker Punk-Band The Men spielt, ins Studio. Diesen Einfluss hört man dem Album deutlich an. Wo die Beach Fossils auf ihrem Erstling mit einer Lo-Fi-Attitüde und Surfpop-Elementen überzeugten, überwiegen nun auf „Clash The Truth“ hörbare Punk-, Dreampop-und Shoegaze-Einflüsse. Dieses neue Gewand scheint der Band perfekt auf den Leib geschneidert zu sein. Auf der einen Seite gibt es immer noch die geliebten Jingle-Jangle-Hymnen mit gewohnt gleichgültigem, fast schon gelangweiltem Gesang („Generational Synthetic“, „Taking Off“), auf der anderen Seite eröffnen sich dem Hörer neue musikalische Türen. Besonders auffällig im wohl stärksten Song des Albums „Shallow“. Diese herzzerreißende Gitarrenmelodie, die man Tage nicht mehr aus dem Kopf bekommt, der tieftraurige, aussichtslose Text („And when I say I go away and I can’t stay, I know I’m done, I’m done. And when you say stay awake and roll way, I know it’s done, so done“) und das treibende Schlagzeugspiel harmonieren in Perfektion – grandios! Die neu gewonnene Energie und Dynamik macht sich auch im vorab veröffentlichten „Careless“ oder in „Burn You Down“ bemerkbar. So hat man die Beach Fossils nicht mehr in Erinnerung und sie liegen damit nun näher am letzten DIIV-Album und Punk, als am Lo-Fi und Surfpop der vergangenen Veröffentlichungen. Weitere Highlights auf „Clash The Truth“ sind das halbakustische und an die Beatles erinnernde „Sleep Apnea“ und das verträumte „In Vertigo“, in dem die Beach Fossils Kazu Makino von Blonde Redhead für den Gesang gewinnen konnten, was einen schönen Gegensatz zu Payseurs murmelnder Stimme erzeugt.

Die Beach Fossils haben mit ihrem zweiten Album eine fantastische und zugleich reife Platte aufgenommen, die aufgrund eingängiger Melodien und verzweifelt kluger Texte weit aus dem Dreampop-Himmel herausragt. Hut ab!

Das ByteFM Album der Woche.

In den ByteFM-Magazin-Sendungen spielen wir täglich Musik aus unserem Album der Woche. Die ausführliche Hörprobe folgt am Freitag ab 13 Uhr in Neuland.

Unter allen Freunden von ByteFM verlosen wir einige Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „Beach Fossils“ und seiner/ihrer vollständigen Postanschrift an radio@byte.fm.

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