Dub Spencer & Trance Hill – „Tumultus II“ (Rezension)

Von Karsten Frehe, 30. September 2020

Bild des Albumcovers „Gold Record“ von Bill Callahan.

Dub Spencer & Trance Hill – „Tumultus II“ (Dub Spencer & Trance Hill)

7,5

Dub Spencer & Trance Hill treffen auf die alten Römer? Wie ist das denn zustande gekommen? Ganz einfach. Das archäologische Vindonissa-Museum steht in Brugg, im Kanton Aargau (Schweiz). Es vermittelt die Geschichte des römischen Legionslagers Vindonissa sowie die römische Kulturgeschichte. Vor einiger Zeit hat man sich dazu entschlossen, die Tumultus-Reihe zu starten und nahm eigens hierfür antike Klänge (klirrende Waffen, rasselnde Rüstungen, marschierende Soldaten etc.) auf und gab diese zuerst Michael Baumann, der vor zwei Jahren damit das Album „Tumultus I – Can You Hear It“ garnierte. Jetzt ist die Schweizer Dub-Band Dub Spencer & Trance Hill an der Reihe, diese Klänge in ihren ganz eigenen Klangkosmos einzuweben.

Antike Waffen treffen auf psychedelischen Dub

Das gelingt ihnen, wie zu erwarten war, hervorragend. Auf „Tumultus II“ haben sie insgesamt acht Soundscapes kreiert, nimmt man den CD-Bonustrack „Campus“ mit dazu. Gleich mit den ersten Klängen setzt das Kopfkino ein. Also zurücklehnen und ab- bzw. eintauchen in eine Welt, die in dieser Form nur von Dub Spencer & Trance Hill präsentiert werden kann. Minimalistische elektronische und analoge Sounds treffen auf eine Vielzahl an Rhythmen, diverse Effekte und interessante Klangideen. Reggae im klassischen Sinn taucht dabei recht wenig bis gar nicht auf.

Kompositorisch wird von den Musikern auf höchstem Niveau gearbeitet. Als Beispiel möge man sich „Lupanar“, den zweiten Track, anhören – mehr Abwechslung geht eigentlich nicht. Die aufgenommenen Geräusche antiker Waffen, Instrumente, Rüstungen etc. werden dezent aber wirkungsvoll in den eigenen, psychedelischen Klangkosmos eingebaut ohne altertümelnd zu wirken. Besonders beeindruckend ist die Länge einzelner Tracks. So kommt zum Beispiel „Pax Romana“ auf ganze 14 Minuten und 40 Sekunden („Lupanar“ und „Campus“ auf jeweils rund zehn Minuten) – die Band lässt sich also viel Zeit, was gut tut.

Veröffentlichung: 18. September 2020
Label: Dub Spencer & Trance Hill

Bild mit Text: „Ja ich will Radiokultur unterstützen“ / „Freunde von ByteFM“

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