Wer? Was? Warum? ByteFM Redakteure besprechen eine Auswahl aktueller Neuerscheinungen.
Wer? Seit 1996 gibt es Gomez bereits; genau mit den Mitgliedern, die die Band damals auch gründeten. Heutzutage ist das schon beinahe ein kurioses Unikum. Gomez kommen ursprünglich aus Southport, in der Nähe von Liverpool. Mittlerweile wohnen die fünf aber auf zwei Kontinenten verstreut – in die einen in Amerika (Los Angeles und Brooklyn), die anderen in Brighton, dem Seebad in Südengland. Da kann es schon mal vorkommen, dass erste Songideen per E-Mail ausgetauscht werden, bevor an ihnen im Studio gebastelt wird.
Was? 2009 veröffentlichten Gomez mit „A New Tide“ ihr letztes Album – jetzt erscheint ihre inzwischen siebte Platte. Zehn Songs sind auf „Whatever’s On Your Mind“ enthalten. In denen gibt es ein bisschen Blues-Rock, ein wenig Folk, aber natürlich auch altbekannten Indie-Rock, angereichert mit einer winzigen Prise Pop. Bei Gomez hört man die Experimentierfreude im Studio heraus; an jeder Ecke in ihrem Sound und ihren Songs gibt es Details. Manchmal bemerkt man auch alte Einflüsse: Beim Track „Equalize“ denkt man ein wenig an Eddie Vedder von Pearl Jam. Nichtsdestotrotz bleiben Gomez aber Gomez.
Warum? Nach dem ersten Hören kommen die Songs von „Whatever’s On Your Mind“ sehr leicht und eingängig daher. Was nichts Schlimmes ist, denn Songs wie „Whatever’s On Your Mind“ oder „Just As Lost As You“ haben Tiefgang, zumal Gomez sich gut darin verstehen, ihre Songs aufzubauen, wie zum Beispiel bei „Song In My Heart“. Einzig „Our Goodbye“ wirkt mit seinen Streicher-Elementen ein wenig kitschig. Insgesamt ist das alles nicht wirklich neu, aber doch sehr schön anzuhören. So würden Jimmy Eat World heute wahrscheinlich klingen, wären ihre Platten nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.