Die Überraschung ist ihnen wieder mal gelungen. In vier Tagen steht das neue Radiohead Album im Netz zum Download bereit. Zwar ist schon länger davon die Rede, dass die Band an einem neuen Album arbeite, aber in Zeiten von wochenlangen Vorab-Ankündigungen, Vorab-Playlisten oder Vorab-Gratistracks gehen Radiohead wieder mal willkommene andere Wege. Gut, sie können es sich auch leisten. Was sich sonst noch über das Album zu wissen lohnt, lest Ihr bei der Spex.
Happy Birthday, Conor Oberst! Der Sänger der Bright Eyes wird heute 31 Jahre alt. Bei der Zeit gratuliert man ihm zwar nicht zu seinem Geburtstag, aber zum neuen, vermutlich letzten Album: „Sollte dies wirklich das letzte Album der Bright Eyes sein, wäre es nicht weiter schlimm: “The People’s Key” ist so gut, dass es jeden Abschied versüßt“.
Als ein „Abgesang in zwölf Akten“ bezeichnet Thomas Winkler in der Frankfurter Rundschau das neue Album von PJ Harvey. Dieser Abgesang gelte ihrer Heimat England (wir berichteten). Zu jedem dieser Stücke hat Harvey im Übrigen auch einen kleinen Kurzfilm drehen lassen, unterstützt wurde sie dabei von Fotojournalist Seamus Murphy. „Gefunden hat er Bilder von tanzenden Rentnern und rotgesichtigen Soldaten, flaschenschwenkenden Punks und menschlichen Skeletten im Museum, schummrigen Spielhallen und sonnenerleuchteten Stränden, zerschundenen Händen und zerfurchten Gesichtern, von Westminster Abbey und Enten, die auf einem See dümpeln.“ Ein schöner Kontrast zur bald anstehenden „Hochzeit des Jahres“, oder??
Eine britische Institution ist auch der 100 Club in London. Seit den 40er Jahren treten hier Bands und Musiker auf, die Sex Pistols, The Who oder Muddy Waters sind nur einige wenige prominente Namen unter vielen. Angeblich drohte dem Club durch exorbitant angestiegene Mietpreise das Aus. Nun hat man aber einen Sponsor gefunden, wer das ist, weiß man beim Guardian.
Und apropos Sex Pistols: Musikfilmregisseur Julien Temple, u.a. bekannt für den Film „The Great Rock’n Roll Swindle“ über die Sex Pistols, steht nun als Regisseur für die Verfilmung des bewegten Lebens von Marvin Gaye fest. Dies berichtet ebenfalls der Guardian. Verfilmt werden soll das Lebens Gayes aber wohl erst ab den Aufnahmen zu „Midnight Love“.
„Ja, ich war ein Dieb. Ich ließ nichts Großes mitgehen, aber alles, was schön aussah und glänzte.“ Eine Filmbiografie ist schon fertig abgedreht, und zwar die der diebischen Elster Harry Belafonte. „Sing Your Song“ feierte kürzlich auf der Berlinale Premiere; der 83 jährige Belafonte ließ es sich nicht nehmen, persönlich zu erscheinen und dem Spiegel ein paar Fragen zu beantworten. Darin zeigt sich wieder mal, Alter schützt vor Eitelkeit nicht: „Entschuldigung, bleiben wir genau: Erst kam ich, dann Elvis.“
Und in der taz berichtet man über die „Feel Good Doku“ über Genesis P. Orridge und seiner Frau Lady Jaye, eher bekannt als das Duo hinter der Band „Throbbing Gristle“. „Man stellt ihn sich anstrengend vor, einen Film über den Mann mit den irren Augen, der in den Siebzigern mit seiner Band Throbbing Gristle die Geschichte der Industrial Music lostrat, der sich auf der Bühne mit schwarzer Magie, Gewalt, Pädophilie und Tod befasste (…). Doch das Gegenteil ist der Fall.“ „The Ballad of Genesis and Lady Jaye“ ist ebenfalls derzeit auf der Berlinale zu sehen.
Seit den Ereignissen in Tunesien und Ägypten sprechen nicht nur Experten von einem „Domino-Effekt“, in anderen Nachbarländern wie z.B. Algerien brodelt es ebenso gewaltig. In Marokko hingegen scheint es eher ruhig zu sein. taz-Reporter Franz X.A. Zipperer hat sich vor Ort umgeschaut und sieht nicht zuletzt in der jungen Musikszene einen Indikator für Demokratie.