Zum 70. Geburtstag von Roger Waters

Roger Waters by Jethro

Der Name Roger Waters ist untrennbar mit Pink Floyd verbunden. Der englische Musiker aus Surrey gehört neben Rick Wright und Nick Mason zu den Gründungsmitgliedern der Band. 1962 verschlug es den damals 19-jährigen Waters nach London, wo er Architektur studieren wollte. Das Interesse für das Studium hielt er etwa ein Jahr aufrecht, dann wandte er sich der Musik zu und spielte in verschiedenen Formationen. Irgendwann zwischen 1965 und 1966 kristallisierte sich dabei Pink Floyd heraus. Zuerst war Gitarrist Syd Barrett das Mastermind der Gruppe. Der Rest der Band trennte sich jedoch Ende der 60er von ihm. Barrett experimentierte nicht nur gern mit der Musik, sondern auch mit Halluzinogenen. Das machte ihn als Bandmitglied unberechenbar.

Nach Barretts Weggang übernahm Waters das Ruder in der Band. Er war für die meisten Songtexte seit Beginn der 70er Jahre zuständig. Konzeptalben wie „The Dark Side Of The Moon“ (nebenbei bemerkt weltweit die am zweitbesten verkaufte Platte aller Zeiten), „Wish You Were Here“ und „The Wall“ stammen aus seiner Feder. Nach dem Thatcher-kritischen Album „The Final Cut“ 1983 trennte sich die Band und die einzelnen Mitglieder machten allein weiter. „The Pros And Cons Of Hitchhiking“ war Waters erstes Soloalbum. Es erhielt prompt Goldstatus. Genau wie die beiden Nachfolger war auch das Solodebüt ein Album mit thematischem Überbau. Es handelt von dem gespaltenen Doppel Monogamie und wildes Singleleben.

Der Rest von Pink Floyd reformierte sich wenige Jahre später. Da konnte auch ein Rechtsstreit nichts dran ändern. Doch Roger Waters wandelte erfolgreich auf seinen eigenen Pfaden. 1990 organisierte er eine monumentale Aufführung von „The Wall“ und zwar an der Berliner Mauer, die kurz zuvor geöffnet worden war. Am Konzert nahmen unter anderem Joni Mitchell, Van Morrison und Sinéad O’Connor teil. In den 1990ern beschäftigte sich Waters die meiste Zeit mit einer Oper, die 2005 erschien. „Ça Ira“ handelt von der Französischen Revolution.

Im gleichen Jahr tat sich Roger Waters wieder mit seinen ehemaligen Bandmitgliedern David Gilmour, Rick Wright und Nick Mason zusammen um ein Konzert für „Live 8“ zu spielen. Das sollte jedoch eine einmalige Sache bleiben. Momentan tourt Waters mit einer Aufführung von „The Wall“. Der halb politische, halb spirituelle Hintergedanke dabei ist, dass sich der Musiker mit der Tour für eine bessere Welt und ein friedliches Miteinander aller Menschen einsetzen möchte. So gar nicht will zu diesem Bild passen, dass Waters seit Jahren öffentlich zum Israelboykott aufruft. Dafür hat er sich bereits Kritik von der Simon Wiesenthal Stiftung eingehandelt.

Roger Waters ist am 6. September 1943 geboren. Heute feiert er seinen 70. Geburtstag.

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