ZZ-Top-Bassist Dusty Hill ist gestorben

Schwarz-Weiß-Foto des Musikers Dusty Hill, Bassist der Bluesrock-Band ZZ Top, der im Alter von 72 Jahren gestorben ist

Dusty Hill, Sänger und Bassist der US-Band ZZ Top, ist im Alter von 72 Jahren gestorben (Foto: Ralph Arvesen, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons)

ZZ Top als eine ikonische Band zu bezeichnen, grenzt an eine Untertreibung. Alleine die Silhouetten des US-amerikanischen Rock-Trios sind fester Teil der Popkultur: Drei Männer mit großen Hüten und noch größeren Bärten. Und dann ist da noch die Musik: schmutziger Blues-Rock, der auch in den Synthesizer-lastigen 80er-Jahren nichts von seiner Ursprünglichkeit verloren hat. Diese drei Menschen waren nicht nur musikalisch tight – das ZZ-Top-Line-up blieb über ein halbes Jahrhundert lang unverändert. Eine dieser drei Ikonen ist am 28. Juli 2021 gestorben: Dusty Hill, Gründungsmitglied und Bassist der texanischen Band. Er wurde 72 Jahre alt.

Joseph Michael Hill, Spitzname „Dusty“, wurde am 19. Mai 1949 in Dallas geboren. Sein erstes Instrument war das Cello, Mitte der 60er-Jahre begann er sich jedoch auf den Bass zu fokussieren. Seine ersten Band-Erfahrungen sammelte er mit seinem Bruder Rocky und dem Schlagzeuger Frank Beard in Gruppen wie The Warlocks oder American Blues. 1969 wurden Hill und Beard Teil der frisch gegründeten Band ZZ Top, angeführt vom Sänger und Gitarristen Billy Gibbons. Dieses Trio-Line-up sollte bis ins Jahr 2021 bestehen bleiben.

Ikonische Silhouette, ikonischer Sound

ZZ Top veröffentlichten ihr erstes Album namens „ZZ Top’s First Album“ im Jahr 1971. Mit den dritten und vierten Alben „Tres Hombres“ und „Fandango!“ konnten sie erste Chart-Erfolge verbuchen. Einer ihrer frühen Hits war „Tush“, auf dem Hill die Lead-Vocals sang. Ihr archaisches Macho-Image und ihre virtuosen Live-Shows etablierten ZZ Top schnell als Blues-Rock-Institution, nicht zuletzt aufgrund der unantastbar fest verschlungenen Rhythmusgruppe aus Dusty Hill und Frank Beard. In den 80er-Jahren gelang ZZ Top ein unerwarteter Durchbruch in den Mainstream. Auf Alben wie „El Loco“ (1981) und „Eliminator“ (1983) inkorporierten sie zeitgemäße Synthesizer-Sounds und pumpten ihren Sound ins Breitbildformat auf. Kombiniert mit aufwändigen Musikvideos übersetzten sie ihren staubtrockenen Blues-Rock in das MTV-Zeitalter. Die Clips für „Gimme All Your Lovin’“ oder „Sharp Dressed Man“ liefen im Musikfernsehen in Heavy-Rotation.

Das letzte ZZ-Top-Album, an dem Dusty Hill mitwirkte, erschien 2012: „La Futura“, produziert von Rick Rubin. 2019 erzählte Hill in einem Interview, dass die Arbeiten am Nachfolger zu dem Zeitpunkt bereits weit fortgeschritten waren. Bis vor wenigen Tagen war Hill noch mit ZZ Top auf der Bühne – sie waren eine der ersten Bands, die nach dem Lockdown in den USA wieder auf Tour waren. Gibbons verkündete bereits, dass ZZ Top auf Wunsch von Hill weiter aktiv sein werden.

Das könnte Dich auch interessieren:



Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.