Zum 50. Todestag von Woody Guthrie

Foto von Woody Guthrie„This machine kills fascists“ stand auf seiner Gitarre: Heute vor 50 Jahren starb Folk-Legende Woody Guthrie. (Foto: Al Aumuller)

Von Bob Dylan bis Jeff Tweedy, von Johnny Cash bis Bruce Springsteen, von Joe Strummer bis Billy Bragg – die kompletten Diskographien dieser und vieler anderer Künstler wären undenkbar ohne die musikalischen Leistungen eines einzelnen Songwriters: Woody Guthrie. Der Folk-Pionier prägte sowohl die Poesie der Americana als auch die Sozialkritik des Punks so sehr wie kein Zweiter. Heute jährt sich sein Todestag zum 50. Mal.

Woodrow Wilson Guthrie wurde am 14. Juli 1912 in der Kleinstadt Okemah im US-amerikanischen Bundesstaat Oklahoma geboren. Er hatte eine ruhelose Jugend: Sein Vater verließ die Familie, um in Texas seine Immobilien-Schulden abzuzahlen und seine Mutter wurde als er 14 Jahre alt war in eine Psychiatrie eingewiesen. Guthrie und seine beiden Geschwister waren früh auf sich allein gestellt. Nachdem ein befreundeter Schuhputzer ihm im jungen Alter Mundharmonika spielen beibrachte, begann er, als Straßenmusiker Geld zu verdienen. Mit 19 Jahren heiratete er seine erste Frau Mary Jennings, mit der er drei Kinder bekam.

Im Zuge der großen „Dust-Bowl-Dürre“ der 30er-Jahre verließ Guthrie seine Familie, um in Kalifornien Arbeit zu suchen. Dort hatte er seine ersten Auftritte im lokalen Radio und lernte unter anderen mit John Steinbeck, einen der anderen großen Americana-Poeten, kennen. Inspiriert von den extremen Arbeitsbedingungen der dortigen Farmer schrieb er die „Dust Bowl Ballads“ – seine ersten Protestsongs. Ab 1939 wurden seine Stücke immer öfter aufgrund seiner kommunistischen Sympathien zensiert. Anfang der 40er-Jahre zog Guthrie nach New York, wo er von der linksorientierten Folk-Szene mit offenen Armen empfangen wurde. Hier schrieb er sein bekanntestes Lied: „This Land Is Your Land“.

1952 wurde bei ihm die Huntington-Krankheit diagnostiziert, die auch seine Mutter in die Psychiatrie und später in den Tod brachte. Trotz seiner fortschreitenden Demenz wurde Guthrie in der Friedensbewegung und dem US-amerikanischen Folk-Revival der 60er-Jahre zu einer Ikone. Bob Dylan besuchte in dieser Zeit den bettlägerigen Poeten sehr häufig, der für ihn zu einer Mentor-Figur wurde.

Am 3. Oktober 1967 starb Woody Guthrie an seiner Krankheit. Er wurde 55 Jahre alt. Dylan brachte nach seinem Tod die Kraft seiner Musik auf den Punkt: „Die Songs ließen sich in keine Schublade stecken. Sie umfassten einfach die ganze Reichweite des Menschlichen.“

Auch im Programm von ByteFM erinnern wir in den kommenden Tagen an den US-amerikanischen Folkmusiker. So wird Musik von Woody Guthrie am 3. Oktober um 10, 15 und 19 Uhr im ByteFM Magazin zu hören sein. Aber auch Knut Benzner lässt es sich nicht nehmen, am 4. Oktober in seiner Sendung Urban Landmusik auf die Galionsfigur der Folkmusik zu verweisen. Ausführlicher wird der Musiker nochmal einen Tag später, am 5. Oktober, thematisiert, wenn Volker Rebell sich in seinem Kramladen eine Stunde mit dem Leben und Wirken von Woody Guthrie beschäftigt.

Freunden von ByteFM, die Zugriff auf unser umfangreiches Sendungsarchiv haben, sei an dieser Stelle außerdem der ByteFM Container vom 14. Juli 2012 empfohlen, den Oliver Stangl dem Musiker anlässlich seines 100. Geburtstages gewidmet hat. Mit This Land – Your Land? findet sich im ByteFM Archiv zudem eine Sendung, die sich nicht nur für den Titel von einem Guthrie-Song inspirieren ließ, sondern bis zum April 2015 einmal im Monat ausschließlich „Songs for political action und mehr“ im Programm hatte.

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