Max Dax, Kurator der Ausstellung „Hyper! A Journey Into Art And Music“ (Foto: Henning Rogge/Deichtorhallen Hamburg)
Dass sich Musik und Kunst aufeinander beziehen, ist nicht neu: So stürmte das britische Duo The KLF mit Songs wie „What Time Is Love“ Anfang der 90er-Jahre nicht nur die Charts, sondern schockierte mit zahlreichen Kunst-Aktionen, wie dem öffentlichkeitswirksamen Verbrennen von einer Million britischer Pfund, auch den Pop-Betrieb. Bevor Kim Gordon Bassistin und Sängerin bei Sonic Youth wurde, war sie bildende Künstlerin, die in verschiedenen Galerien in New York arbeitete. Wolfgang Tillmans macht nicht nur selbst Musik, sondern hat als Fotograf auch seit vielen Jahren die großen Popstars vor seiner Linse. Auch Kunsthochschulen sind immer wieder Treffpunkt für junge Menschen, die musikalische Ambitionen haben, wie etwa Palais Schaumburg.
Das sind nur einige wenige der zahlreichen Beispiele dafür, wie ausgeprägt die Überschneidungen zwischen den Gattungen Kunst und Musik waren und sind. Einen umfassenderen Blick auf diese Symbiose wirft derzeit die Ausstellung „Hyper! A Journey Into Art And Music“. Diese ist noch bis zum 4. August 2019 in den Deichtorhallen Hamburg zu sehen. Ausgestellt sind dort mehr als 300 Arbeiten von 60 nationalen und internationalen KünstlerInnen und MusikerInnen. Darunter Werke vom US-amerikanischen Klangkünstler und Musiker Arto Lindsay, der deutschen Konzeptkünstlerin Cosima von Bonin, Kompakt-Gründer Wolfgang Voigt aka GAS, der F.S.K.-Mitbegründerin und bildenden Künstlerin Michaela Melián oder eben Ex-Sonic-Youth-Bassistin und -Sängerin Kim Gordon.
Kunst, Musik & Cross-Mapping
Kuratiert wurde die Ausstellung von Max Dax, unter anderem von 2007 bis 2010 Chefredakteur der Spex, in enger Zusammenarbeit mit Dirk Luckow, dem Intendanten der Deichtorhallen. Dax, der selbst als Grafiker und Fotograf arbeitet, hat sich als Ausgangspunkt das Arbeitsprinzip des Cross-Mapping zugrunde gelegt: Als würde man mit einer Karte der einen Stadt die Wege einer anderen ablaufen und dann schauen, ob diese räumlich voneinander getrennten Gebiete doch Verknüpfungspunkte oder Gemeinsamkeiten haben.
Ergänzt wird die Ausstellung vom musikalischen Rahmenprogramm „Hyper! Sounds“ in der Hamburger Elbphilharmonie. Hierbei werden am 13. und 25. Mai Rosemarie Trockel und Thea Djordjadze sowie der Kurator Hans Ulrich Obrist Konzertabende zum Motto Copyright, Improvisation und Dekonstruktion inszenieren. Mit dabei sind unter anderem Daniel Blumberg, Den Sorte Skole, Kreidler, Kristof Schreuf und Arto Lindsay.
Mehr Hintergründe zur Ausstellung „Hyper! A Journey Into Art And Music“ und ein Interview mit Max Dax hört Ihr im ByteFM Container am Sonntag, dem 7. April um 17 Uhr mit Ruben Jonas Schnell.
Am 27. Februar war Matthias Schönebäumer von den Deichtorhallen bereits im ByteFM Magazin zu Gast und hat über das Konzept der Ausstellung gesprochen. Die Sendung können Mitglieder im Förderverein „Freunde von ByteFM“ in unserem Archiv nachhören.
Diskussionen
2 KommentareEva
Mrz 15, 2019Diese Ausstellung hat uns neugierig, gespannt gemacht…. Genau unser Thema. Das Plakat, ein absoluter Hingucker! Die Entäuschung war groß! Wir haben noch nie eine so lieblos, zusammengewürfelte Ausstellung gesehen/ gehört. Zum Thema Hören: Aus allen abgedunkelten Räumen mit Musik/ Viedeoinstallationen drangen die Töne ( teilweise sehr monoton) in die Weite des Raumes. Es gab keinen roten Faden, man wurde durch einige Bilder gespannt gemacht, mehr aber auch nicht.
Hat sich Max Dax wirklich etwas dabei gedacht? Was wollte er den Besuchern zeigen? Kunst und Musik wäre ein tolles Thema, doch man sollte etwas zu sagen haben!
Ruben Jonas Schnell
Mrz 15, 2019Hallo Eva, Danke für Deinen Kommentar.
Mir hat die Ausstellung gefallen Vor allem die „Weißen Alben“ fand ich beeindruckend. Und auch einige der Video-Installationen.
Roter Faden ist, soweit ich es verstehe, Max Dax selbst. Und sein persönlicher Kontakt zu den KünsterInnen, deren Arbeiten zu sehen sind.
Aber ich nehme Deine Frage konkret auf – für mein Interview mit Max Dax im ByteFM Container Anfang April.
Viele Grüße
Ruben Jonas Schnell