Jazz-Organist Dr. Lonnie Smith ist tot

Foto des US-amerikanischen Musikers Dr. Lonnie Smith, der im Alter von 79 Jahren gestorben ist.

Ist im Alter von 79 Jahren gestorben: Jazz-Organist Dr. Lonnie Smith (Foto: Blue Note Records)

Der US-amerikanische Jazz-Musiker Dr. Lonnie Smith ist gestorben. Smith wurde in den 60er-Jahren an der Seite von George Benson und Lou Donaldson bekannt und war als Organist an der Hammond-B3-Orgel eine feste Größe im Jazz. Wie das Label Blue Note bestätigte, starb der Orgelvirtuose nach schwerer Krankheit in seinem Haus in Fort Lauderdale, Florida. Er wurde 79 Jahre alt.

Lonnie Smith wurde am 3. Juli 1942 in Lackawanna im US-Bundesstaat New York geboren. Er lernte in jungen Jahren zunächst Trompete und wurde eher zufällig zum Jazz-Organisten, als der er bekannt wurde. Er erlange zunächst regionale Bekanntheit mit seinem eigenwilligen Stil und ging später nach New York, wo er George Benson kennenlernte. Die beiden verstanden sich, und gründeten das George-Benson-Quartett.

Ein Meister des Jazz

Die beiden landeten wenig später in der Band von Jazz-Saxofonist Lou Donaldson, der mit ihnen sein bei Blue Note erschienenes Erfolgsalbum „Alligator Bogaloo“ aufnahm. Ein Erfolg, der auch Smiths virtuosem Orgelspiel zugerechnet werden kann. Apropos: seinen Beinamen „Dr.“ gaben ihm seine Mitmusiker in jener Zeit, um seine Kompetenz als Organist zu würdigen. Ein liebevoller Spitzname, der hängen bleiben sollte. Einen echten akademischen Titel konnte Smith zwar nicht vorweisen, andere Würden jedoch sehr wohl. So wurde er von der Jazz Journalists Association mehrfach zum Jazz-Organisten des Jahres gewählt und 2017 von der National Endowment For The Arts mit der Auszeichnung „NEA Jazz Master“ geehrt.

Doch der Weg dorthin war ein langer: 1967 brachte Smith mit „Finger Lickin‘ Good Soul Organ“ sein erstes eigenes Album via Columbia Records heraus. Fünf weitere folgten bis 1970 bei Blue Note, mehr als 30 Longplayer wurden es im Laufe der Jahre. Darunter befinden sich Kollaborationen mit Lee Morgan, David „Fathead“ Newman, King Curtis und vielen anderen. Daneben war Dr. Lonnie Smith immer wieder live unterwegs, teilte sich auf großen Festivals die Bühne mit Stars wie Dizzy Gillespie, Santana, Dionne Warwick und Esther Phillips, um nur einige zu nennen.

Rückkehr zu Blue Note

Zuletzt veröffentlichte der Musiker wieder bei Blue Note. Drei Platten sind seit seiner Rückkehr zu dem Label erschienen: „Evolution“ (2016), „All In My Mind“ (2018) und das erst in diesem Jahr herausgekommene „Breathe“, auf dem Smith mit Iggy Pop zusammengearbeitet hat. Die Plattenfirma verabschiedete sich in einem rührenden Statement von Smith: „Doc war ein musikalisches Genie mit einem tiefen, funky Groove und einem ironischen, verspielten Geist“, so Blue-Note-Chef Don Was. „Seine Beherrschung der Zugriegel wurde nur durch die Wärme in seinem Herzen übertroffen. Er war ein wunderbarer Typ und wir alle bei Blue Note Records haben ihn sehr geliebt.“

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