Dizzy Gillespie

Dizzy Gillespie (*21. Oktober 1917 in Cheraw, South Carolina als John Birks Gillespie – 6. Januar 1993 in Englewood, New Jersey) war ein US-amerikanischer Jazztrompeter, Bandleader und Komponist. Er gilt zusammen auch mit Charlie Parker als Wegbereiter des Bebop, spielte mit Musikgrößen wie Cab Calloway, Duke Ellington, Ella Fitzgerald und Benny Carter. Er war einer der ersten Musiker*innen, der afrokubanische und brasilianische Rhythmen in den Jazz brachte. Einige seiner Hits wie „A Night In Tunisia“ und „Woody ‚N‘ You“ wurden Jazzstandards. Er war auch begnadeter Improvisator, Stil-Ikone, Kulturbotschafter und Präsidentschaftsbewerber.
Gillespies Vater war ein Amateurmusiker, der seinen Sohn künstlerisch förderte. Als Junge spielte Dizzy Gillespie Klavier und Posaune und wechselte dann zur Trompete. Nach zwei Jahren Musikstudium kam er 1935 nach Philadelphia, um Profimusiker zu werden. Er spielte in den Swing-Orchestern von Frank Fairfax, Teddy Hill und Cab Calloway, der ihn 1941 nach einem Streit entließ. Trotz seiner Witzelein und seiner Exzentrik – daher der Spitzname Dizzy-, galt er als vorzüglicher Musiker, der nach dem Rauswurf in den Bigbands von Benny Carter, Duke Ellington und Billy Eckstine reüssierte. New Yorker Clubs wurden etwa zur gleichen Zeit zu den Geburtsstätten des Bebop. Gillespie, Charlie Parker und andere Musiker jammten hier und experimentierten mit neuartiger Harmonik, Melodik und Rhythmik, was zu einem neuen, modernen Jazz-Stil führte. Gillespies Kompositionen wie „Groovin‘ High“ und „Salt Peanuts“ sind zu Genre-Klassikern geworden. Von 1946 bis 1950 hatte er seine eigene Bigband. Mit dem kubanischen Conga-Spieler Chano Pozo verband Gillespie kubanisch-westafrikanische Rhythmen mit Bebop zu Cubop, einer Frühform des Latin Jazz. Von 1951 bis 1953 leitete er seine eigene Plattenfirma. 1953 wurde auf einer Party sein Instrument so beschädigt, dass der Schalltrichter nach oben gebogen war. Gillespie war aber von dem Klang der Trompete angetan, dass er sie fortan so spielte. Mitte der 50er-Jahre tourte er mit Geldern des US-Außenministeriums durch Asien, Europa und Südamerika. Obwohl seine innovativste Phase Ende der 50er-Jahre zu Ende war, spielte er weiter auf höchstem Niveau. Mit seiner Bigband United Nations Orchestra machte er weltweite Konzertreisen bis in die 90er-Jahre. Er spielte hier mit der brasilianischen Jazzsängerin Flora Purim zusammen.
Dizzy Gillespie war nicht nur musikalisch ein Visionär. So trat er im Wahljahr 1964 als unabhängiger Präsidentschaftsbewerber an. Das Weiße Haus sollte nach seinem Wahlsieg „Blues House“ heißen und als Kabinettsmitglieder waren Duke Ellington als Außenminister und Charles Mingus als „Friedensminister“ vorgesehen. Die Bewerbung für eine Präsidentschaft scheiterte. Der „Gigant des Jazz“ erlag 1993 einer Krebserkrankung und wurde in New York beigesetzt.
(Foto: Public domain, via Wikimedia Commons)
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