Neue Platten: The Drums – „Portamento“

Von kathy

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Wer? Was? Warum? ByteFM Redakteure besprechen eine Auswahl aktueller Neuerscheinungen.

Wer? Die Brooklyner von The Drums surften vor zwei Jahren auf einer großen Hype-Welle. Ihr „Let’s Go Surfing“ war der Sommer-Dauerohrwurm und wurde landein-landabwärts gepfiffen. Nach der Veröffentlichung ihres gleichnamigen Debüts und der Summertime EP etablierten sich die vier Musiker um Sänger Jonathan Pierce als fröhliche Surf-Popper. Mittlerweile hat Gitarrist Adam Kessler die Band verlassen und nach langen Tourneen sind The Drums nun ein Trio – bestehend aus Pierce, Jacob Graham (Gitarre/Gesang) und Connor Hanwick am Schlagzeug.

Was? Schon bei der Vorab-Single „Money“ wurde schnell gemunkelt: Das klingt garagiger, düsterer und mehr nach 80er Wave als 50er Pop. „I Don’t Know How To Love“, „Please Don’t Leave“ und „How It Ended“ heißen nun die neuen Songs auf dem Album „Portamento“ und deuten schon auf eine pessimistischere Seite der Band hin. „Portamento“ stammt übrigens aus dem Italienischen des 17. Jahrhunderts und bezeichnet zwei aufeinander folgende Noten in einer Melodie, die durch einen Schleifer miteinander verbunden werden. Vielleicht brauchen die drei etwas, was sie nun zusammenhält und stärkt: „Es passt irgendwie zu der Art, wie wir uns im letzten Jahr verändert haben – wir verloren einen Gitarristen, formten die Band, unsere Privatleben und den eigentlichen Sound des Albums um – eben wie die Entwicklung von einer zur nächsten Note“, sagt Pierce selbst über die Wahl des Albumtitels.

Warum? Auch die drei Jungs werden erwachsener und auch etwas ernsthafter. Trotzdem schreiben sie noch immer schmissige Pop-Songs. Die erinnern nun mehr an The Cure als an die Beach Boys. Die Gitarren sind melancholischer, mehr Synthesizer, aber Pierces Gesang bettet sich über all dem und gibt dem Ganzen das Unverwechselbare Etwas. Das klingt noch immer frisch, unverbraucht und schmissig.

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