Zwischen Folk und Jazz: Tim Buckley mit „Strange Feelin’“

Bild des US-amerikanischen Musikers Tim Buckley. Auf seinem Stück „Strange Feelin'“ bewegte er sich 1969 zwischen Folk und Jazz.

Tim Buckley auf dem Cover des Albums „Newport ’68“

Zwischen Folk und Jazz bewegten sich die wohl interessantesten Werke von Tim Buckley, dessen Tod sich heute zum 45. Mal jährt. 1969, sechs Jahre bevor er den Folgen einer fatalen Pulververwechslung erlag, veröffentlichte der in Kalifornien aufgewachsene Sänger sein drittes Album „Happy Sad“. Buckley hatte gerade einen Lauf; nicht nur kreativ, sondern auch kommerziell. „Happy Sad“ sollte sein bestverkauftes Album werden, markierte aber auch zugleich einen Wendepunkt. Denn viele Fans, die Tim Buckley als Folk-Sänger und -Gitarristen schätzten, kamen nicht mit seinen sich immer deutlicher abzeichnenden Jazz-Einflüssen klar. Und wandten sich von ihm ab.

Aber was Fans verstört, kann gerade das sein, was sich im Rückblick als das Aufregende an einem Act herausstellt. Man denke nur an den Eklat, als Bob Dylan es wagte, eine elektrische Gitarre in die Hand zu nehmen. „Strange Feelin’“, unser heutiger Track des Tages, eröffnete „Happy Sad“ und war mit gut siebeneinhalb Minuten länger als die Opener seiner beiden vorigen Alben zusammengenommen. Eine radikales künstlerisches Statement, fast schon eine smoothe Kampfansage. Dass Buckley Folk konnte, war bekannt, und „Strange Feelin’“ könnte auch ein Stück seines feinen Zeitgenossen Fred Neil sein. Aber nicht zu überhören ist der Jazz. Fast holzhammermäßig, aber wunderschön und latent unheilverkündend zieht er sich durchs Stück. Zum Glück wird dieser Hammer aber nur ganz sanft geschwungen und schlägt auf dem Vibrafon ein paar dezente, aber effektive Töne an. „All Blues“ von Miles Davis. Vielleicht der Moment, in dem Buckley die perfekte Balance, zwischen Folk und Jazz gefunden hatte.

Heute vor 45 Jahren, am 29. Juni 1975, ist der Sänger und Musiker Tim Buckley gestorben. Sein Stück „Strange Feelin’“ ist heute unser Track des Tages. Hört es Euch hier an:

Bild mit Text: Förderverein „Freunde von ByteFM“

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