Kramladen The Ballad of George and Yoko (14.02.2013)
Was verbindet George Harrison und Yoko Ono, außer dass sie beide mit John Lennon viel gemein hatten, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise? Paul McCartney wurde sogar eine One-Night-Stand-Affäre mit Yoko angedichtet. Unmittelbar bevor sie John Lennon kennenlernte, soll es passiert sein, schrieb der McCartney-Biograf Christopher Sandford. Gesichert ist, dass Paul und Yoko über Jahrzehnte eine teils bizarre Dauerfehde führten.
Von George weiß man nur, dass er sich nicht gerade freundlich über Yoko Ono geäußert hat, nachzulesen im offiziellen Beatles-Anthology-Buch. Über Yokos ständige Anwesenheit im Studio während der Aufnahmen zum „White Album“ sagte er: „Es war sehr merkwürdig, sie ständig dabeisitzen zu haben. Es lag nicht einfach daran, dass es Yoko war oder dass wir keine Außenstehenden dabeihaben wollten; es waren ganz bestimmte Vibrationen zu spüren, und das störte mich. Es waren irgendwie unheimliche Vibrationen.“ – „Sie mochte uns nicht, denn sie empfand die Beatles als etwas, das zwischen ihr und John stand. Die Vibes, die ich empfing, sagten mir, dass sie ein Keil war, der sich tiefer und tiefer zwischen ihn und uns zu drängen versuchte, und das ist ihr dann auch gelungen.“ Also auch George Harrison strickte mit an der Legende, die böse Yoko habe die Beatles auf dem Gewissen.
Doch ausgerechnet Paul widersprach diesem jahrzehntelang kolportierten Schuldspruch, auf den sich die halbe Popwelt festgelegt hatte. Im Oktober 2012 verbreitete Paul über den englischen Kanal des Nachrichtensender Al Jazeera, Yoko Ono sei unschuldig an der Auflösung der Beatles. Die Fab Four hätten sich ohnehin getrennt. Warum also werden George und Yoko hier in einem Atemzug genannt? Weil beide im Februar geboren wurden. Yoko am 18.02.1933, George am 25.02.1943.
Zu Yokos 80. Geburtstag zeigt die Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main ab dem 15. Februar eine Retrospektive der Konzept- und Performance-Künstlerin. Zu sehen sind Videos, Installationen und Objekte, wie etwa Yokos „White Chess Set“, ein Schachspiel, bei dem alle Figuren weiß sind, um die Konfrontation ad absurdum zu führen. Oder „We’re All Water“, eine simple Regalanordnung von kleinen Wasserflaschen, die alle mit dem Namen unterschiedlicher Persönlichkeiten beschriftet sind. Die Idee dahinter lautet: „Wir sind alle Wasser, nur in unterschiedlichen Behältnissen.“ Oder „Sky Piece To Jesus“, eine Performance, die Yoko Ono selbst in Szene setzen wird: „Musiker der Jungen Deutschen Philharmonie werden nach und nach mit Mullbinden so umwickelt, dass ihre Musik buchstäblich erstickt.“ (FR)
In Berlin wird Yoko dann am Vorabend ihres 80. Geburtstages selbst musikalisch aktiv. Dazu lässt sie die 1969 mit John Lennon gemeinsam gegründete Plastic Ono Band wieder aufleben – angeführt von ihrem Sohn Sean Ono Lennon. Für viele überraschend feiert Yoko Ono ihren 80. Geburtstag also nicht in New York oder London, sondern in Frankfurt und Berlin.
Der Kramladen würdigt Yoko Ono mit ein paar ihrer originellen Songs. Auch George Harrison wird Thema sein in dieser Stunde – aus Anlass seines 70. Geburtstages. Zu seinem 10. Todestag war im November 2011 Martin Scorseses Filmdokumentation „George Harrison – Living In The Material World“ erschienen, das bis dato letzte große Werk, das dem „stillen Beatle“ nochmals große Aufmerksamkeit in der Popöffentlichkeit verschaffte. Harrison war ein spiritueller Musiker, der täglich meditierte, was ihn aber auch nicht davon abhielt, ein begeisterter Beobachter der Formel 1-Rennen zu sein und Kinofilme zu produzieren. Letztlich entschied er sich aber gegen das materialistische Leben und wurde Gärtner. Der Mann, der die Sitar in die Popmusik einführte und die Popkultur für die indische Philosophie öffnete, „fand die größte Genugtuung darin, die Pflanzen in seinem Garten umzutopfen.“
Von George weiß man nur, dass er sich nicht gerade freundlich über Yoko Ono geäußert hat, nachzulesen im offiziellen Beatles-Anthology-Buch. Über Yokos ständige Anwesenheit im Studio während der Aufnahmen zum „White Album“ sagte er: „Es war sehr merkwürdig, sie ständig dabeisitzen zu haben. Es lag nicht einfach daran, dass es Yoko war oder dass wir keine Außenstehenden dabeihaben wollten; es waren ganz bestimmte Vibrationen zu spüren, und das störte mich. Es waren irgendwie unheimliche Vibrationen.“ – „Sie mochte uns nicht, denn sie empfand die Beatles als etwas, das zwischen ihr und John stand. Die Vibes, die ich empfing, sagten mir, dass sie ein Keil war, der sich tiefer und tiefer zwischen ihn und uns zu drängen versuchte, und das ist ihr dann auch gelungen.“ Also auch George Harrison strickte mit an der Legende, die böse Yoko habe die Beatles auf dem Gewissen.
Doch ausgerechnet Paul widersprach diesem jahrzehntelang kolportierten Schuldspruch, auf den sich die halbe Popwelt festgelegt hatte. Im Oktober 2012 verbreitete Paul über den englischen Kanal des Nachrichtensender Al Jazeera, Yoko Ono sei unschuldig an der Auflösung der Beatles. Die Fab Four hätten sich ohnehin getrennt. Warum also werden George und Yoko hier in einem Atemzug genannt? Weil beide im Februar geboren wurden. Yoko am 18.02.1933, George am 25.02.1943.
Zu Yokos 80. Geburtstag zeigt die Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main ab dem 15. Februar eine Retrospektive der Konzept- und Performance-Künstlerin. Zu sehen sind Videos, Installationen und Objekte, wie etwa Yokos „White Chess Set“, ein Schachspiel, bei dem alle Figuren weiß sind, um die Konfrontation ad absurdum zu führen. Oder „We’re All Water“, eine simple Regalanordnung von kleinen Wasserflaschen, die alle mit dem Namen unterschiedlicher Persönlichkeiten beschriftet sind. Die Idee dahinter lautet: „Wir sind alle Wasser, nur in unterschiedlichen Behältnissen.“ Oder „Sky Piece To Jesus“, eine Performance, die Yoko Ono selbst in Szene setzen wird: „Musiker der Jungen Deutschen Philharmonie werden nach und nach mit Mullbinden so umwickelt, dass ihre Musik buchstäblich erstickt.“ (FR)
In Berlin wird Yoko dann am Vorabend ihres 80. Geburtstages selbst musikalisch aktiv. Dazu lässt sie die 1969 mit John Lennon gemeinsam gegründete Plastic Ono Band wieder aufleben – angeführt von ihrem Sohn Sean Ono Lennon. Für viele überraschend feiert Yoko Ono ihren 80. Geburtstag also nicht in New York oder London, sondern in Frankfurt und Berlin.
Der Kramladen würdigt Yoko Ono mit ein paar ihrer originellen Songs. Auch George Harrison wird Thema sein in dieser Stunde – aus Anlass seines 70. Geburtstages. Zu seinem 10. Todestag war im November 2011 Martin Scorseses Filmdokumentation „George Harrison – Living In The Material World“ erschienen, das bis dato letzte große Werk, das dem „stillen Beatle“ nochmals große Aufmerksamkeit in der Popöffentlichkeit verschaffte. Harrison war ein spiritueller Musiker, der täglich meditierte, was ihn aber auch nicht davon abhielt, ein begeisterter Beobachter der Formel 1-Rennen zu sein und Kinofilme zu produzieren. Letztlich entschied er sich aber gegen das materialistische Leben und wurde Gärtner. Der Mann, der die Sitar in die Popmusik einführte und die Popkultur für die indische Philosophie öffnete, „fand die größte Genugtuung darin, die Pflanzen in seinem Garten umzutopfen.“
Weitere Ausgaben von Kramladen
Playlist
1. |
L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) Touch Me There / Zappa Records |
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2. |
Yoko Ono / Hard Times Are Over Double Fantasy / Capitol Records |
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3. |
Yoko Ono / Walking On Thin Ice Double Fantasy / Capitol Records |
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4. |
The Beatles / Happiness Is A Warm Gun The Beatles (White Album) / Apple |
… |
5. |
Yoko Ono / Wouldnit Blueprint For A Sunrise / Capitol EMI |
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6. |
Yoko Ono / Death Of Samantha Approximately Infinite Universe / Apple |
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7. |
Yoko Ono / Dream Love It’s Alright (I See Rainbows) |
… |
8. |
Yoko Ono / Rising II Blueprint For A Sunrise / Capitol EMI |
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9. |
George Harrison / Living In The Material World Living In The Material World / Parlophone, Apple |
… |
10. |
The Beatles / I Want You (She’s So Heavy) Abbey Road / Parlophone, Apple |
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