Avantgarde-Pop von Ebony Bones: Neues Album und neuer Song „Nephilim“

Ebony Bones (Foto: Antonello Trio)

Ein Leben außerhalb aller Schubladen: Ebony Bones (Foto: Antonello Trio)

Seitdem Ebony Bones mit ihrem 2009er Debüt „Bone Of My Bones“ auf der Bildfläche erschienen ist, lebt sie außerhalb von allen Schubladen. Als sie sich im Kindesalter auf dem Flohmärkten des Londoner Stadtteils Brixton herumtrieb, waren es besonders Punkalben von Künstlerinnen, die es ihr angetan hatten. Bei ihrer zuletzt erschienenen EP „Milk And Honey, Pt.1“ suchte sie nach den Wurzeln von moderner Dance-Musik im Disco-Genre. So waren die bisherigen Platten der 35-Jährigen, die als Ebony Thomas geboren wurde, wilde Sound-Fusionen aus der aufbrausenden Wut von Siouxsie And The Banshees oder Bikini Kill und cleverer Dance-Music. Ihr Alias erhielt sie von Punk-Legende Rat Scabies von The Damned.

Nun hat Ebony Bones ihr drittes Studioalbum angekündigt, das sie wieder selbst produziert hat. „Nephilim“ verspricht eine 90-Grad-Wende zu vollziehen: Zusammen mit Gästen wie dem Beijing Philharmonic Orchestra und dem legendären Saxophonisten Lonnie Youngblood (Jimi Hendrix, James Brown) hat sie ein Avantgarde-Pop-Album über Medien-Zensur und den aufsteigenden Nationalismus der Post-Brexit-Trump-Ära erschaffen.

Beat-Gewitter in der Alpenidylle

Der größte kreative Feind von Ebony Bones ist die Wiederholung: „Ich will niemals zwei Mal einen ähnlichen Song schreiben, das finde ich einfach langweilig“, sagte Thomas 2015 im Interview mit Diviam Hoffmann. „Für mich sind Genres nur was für Plattenkisten. Sie bedeuten mir nichts.“ Diesem Credo entsprechend ist der nun veröffentlichte Titelsong er neuen Platte eine Abkehr des von Riot Grrrl beeinflussten Disco-Pop ihrer Vorgängerplatten „Behold, A Pale Horse“ und „Milk And Honey, Pt.1“. „Nephilim“ klingt mehr nach der kunstvollen Reizüberflutung des jüngsten Björk-Albums „Utopia“ – etwa, wenn Thomas ein dramatisches Streichermotiv des Beijing Philharmonic Orchestra mit einem donnernden Beat-Gewitter kontrastiert.

Mit Zeilen wie „We lost it all / Heavens angels fall“ komplettiert sie die unheilvolle Atmosphäre von „Nephilim“. Das dazugehörige Musikvideo (gleichzeitig Thomas‘ Regiedebüt) zeigt die Künstlerin im schwarzen Erzengel-Outfit, umringt von Schweizer Alpenidylle – die gleichermaßen malerisch und bedrohlich wirkt.

„Nephilim“ wird am 20. Juli auf ihrem eigenem Label 1984 Records erscheinen. Seht und hört Euch den Titelsong hier an:

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