Da gab es keine Diskussion, da waren sich alle einig. Egal ob Frank Sinatra, Ella Fitzgerald, Louis Armstrong oder Miles Davis, für sie alle gab es auf die Frage nach dem besten Schlagzeuger aller Zeiten nur eine Antwort: Buddy Rich.
Der 1917 in New York geborene Rich war noch keine zwei Jahre alt, da stand er schon als „Traps, the Drum Wonder“ auf den Varieté-Bühnen New Yorks. Rich war vollständiger Autodidakt und spielte schon im Kindesalter mit seiner Technik und Geschwindigkeit etablierte Berufsschlagzeuger an die Wand.
Doch nicht nur beim Schlagzeugspielen war Rich Autodidakt. Wegen seiner täglichen Auftritte als Varieté-Attraktion besuchte der Sohn einer Künstlerfamilie nie eine Schule und brachte sich auch Lesen und Schreiben mehr schlecht als recht selbst bei. Ende der 1920er wurde das zum Problem. Es kam die Weltwirtschaftskrise, die Theater schlossen reihenweise und Rich stand da, ohne Ausbildung, und versuchte sich mit seinem Talent über Wasser zu halten. Es waren harte Zeiten für Rich, doch alles änderte sich, als er Ende der 30er den Jazz für sich entdeckte. Er lernte Notenlesen und spielte in mehreren Jazzbands, bis ihm mit dem Tommy Dorsey Orchestra (inklusive eines jungen Sängers namens Frank Sinatra) der Durchbruch gelang.
Neben seinem Spiel sind auch Richs Wutanfälle legendär. Er war Perfektionist und erwartete dasselbe von seinen Mitmusikern, die er aufs Übelste beschimpfte, wenn er das Gefühl hatte, sie gaben nicht 100%. Sich selbst schonte Buddy Rich jedoch genauso wenig wie seine Kollegen. Als er 1983 Herzprobleme bekam, hörte er nicht auf den Rat seiner Ärzte und verausgabte sich weiterhin bei jedem seiner Auftritte. Rich war leidenschaftlicher Musiker durch und durch, und er blieb es bis zu seinem Tod am 02. April 1987. Ein Gehirntumor hatte eine Notoperation erforderlich gemacht, die Rich nicht überlebte.