(Questions & Answers)
6,0
Nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums wurde Katrine Ottosen alias CALLmeKAT von Kritikern inner- und außerhalb ihres Heimatlandes Dänemark gleichermaßen in den höchsten Tönen gelobt. (”A whole new special star has been born.”; “A debut album just doesn’t get much better than this.”) CALLmeKATs neues Album „Where The River Turns Black“ schließt stilistisch und musikalisch an die Vorgängerveröffentlichungen „Fall Down“ und „I‘m In A Polaroid – Where Are You“ an, Ottosens Liebe für analoge Keyboards und Vintage-artige Lo-Fi-Klänge dominiert auch hier den Sound.
Für ihr neues Werk hat CALLmeKAT sich hochkarätige Unterstützung geholt, unter anderem von Bassistin Sara Lee (The B-52’s / Gang Of Four), Helgi Jonsson (Sigur Rós) und Erika Spring-Forster von Au Revoir Simone, daraus entstanden ist ein Zusammenspiel von teilweise sehr souligen Klängen und elektronischen Lo-Fi-Elementen, zusammengehalten von Ottosens erdiger Stimme.
Das Spektrum des Albums reicht von sehr poppigen Liedern wie „Sunny Day“, über abgeklärt-elektronische Stücke wie „Heart Full Of Soul“, bis hin zu bluesigen Songs. Trotz allem ist das Werk nichts wirklich Neues; zwar versucht CALLmeKAT, Genregrenzen zu überschreiten und vielseitig zu klingen, letztlich bleibt „Where The River Turns Black“ aber doch sehr gefällig und hat wenig innovatives Potential, mit fortschreitendem Hörerlebnis wird auch der Gesang zunehmend langweilig und schafft es nicht mehr, zu überraschen.
Das Album ist sowohl musikalisch als auch stimmlich ein solides Album und kann durchaus den einen oder anderen klanglichen Höhepunkt vorweisen (wie den an Portishead erinnernden Song „Somewhere“, der leider auf dem Album eine Ausnahme bildet), hinter den häufig gemachten Vergleichen mit Feist oder CocoRosie bleibt es trotz allem zurück. CALLmeKAT hat weder die gesangliche oder musikalische Besonderheit, und bestenfalls wenig von den melancholischen Klängen von CocoRosie, noch ist die Band mitreißend wie Feist.
„Where The River Turns Black“ bleibt somit ein Album in der Schwebe – eigentlich gar nicht schlecht, im Rahmen des momentanen Überflusses an Bands, die mehr oder minder spezielle weibliche Stimmen mit elektronischen Klängen und Vintage-hafter Melancholie zu verbinden suchen, leider auch nicht sonderlich innovativ.
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