US-Soul-Musiker Bobby Caldwell starb im Alter von 71 Jahren (Foto: Cover des Albums „Cat In The Hat“ von Bobby Caldwell)
Der US-amerikanische Soul-Musiker Bobby Caldwell, Sänger und Songwriter des Hits „What You Won’t Do For Love“ (1978), ist gestorben. Dies teilte seine Frau Mary Caldwell via Social Media mit. Demnach hatte Caldwell seit Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Er wurde 71 Jahre alt.
Der 1951 geborene Robert Hunter Caldwell wuchs in Florida mit vielfältigen musikalischen Einflüsen auf und hat sich schon früh für Musik begeistert. Er war als Teenager Teil einer Band namens Katmandu, in der er verschiedene Instrumente spielte und sang. Anfang der 70er-Jahre spielte er eine Weile als Rhythmusgitarrist in der Band von Little Richard, stieg dann aber wieder aus und versuchte sich als Solo-Musiker. Seinen ersten Plattenvertrag bekam er 1978 bei TK Records. Sein selbstbetiteltes Debütalbum enthielt den nachträglich aufgenommenen Track „What You Won’t Do For Love“. Nachträglich, weil nach Ansicht der Plattenfirma noch ein Song gefehlt hatte, der sich als Hit verkaufen ließ.
Erfolg als weißer Soul-Sänger
Durch Live-Auftritte gewann das Stück massiv an Popularität, erreichte Platz neun der Billboard Hot 100 und Platz sechs der R&B-Charts. Caldwells Debütalbum, auf dem er aus Marketing-Gründen nur als Silhouette zu sehen war, gewann zwei Mal Platin. Man ging damals davon aus, dass er es als weißer Soul-Sänger schwer haben könnte, Gehör zu finden.
Nachdem TK Records 1981 den Betrieb einstellte, setzte Caldwell seine Solokarriere fort. Er veröffentlichte weiter Alben unter eigenem Namen, darunter „Cat In The Hat“ (1980) und „Carry On“ (1982), auf dem er sämtliche Instrumente selbst eingespielt hatte. Daneben schrieb er auch Stücke für andere Musiker*innen wie Roy Ayers, Chicago, Natalie Cole, Neil Diamond oder Al Jarreau. Sein erstes Album sollte jedoch der Höhepunkt seiner Karriere bleiben, im Laufe derer er sich eine sehr große Fangemeinde in Japan erspielte.
Caldwells Musik wurde vielfach gecovert und unter anderem von Künstler*innen wie Aaliyah, 2Pac, The Notorious B.I.G., Common, Lil Nas X und Chance The Rapper gesampelt. Sein weicher, geradliniger Stil war geradezu prädestiniert für die Verarbeitung in HipHop-Produktionen. Der Musiker war in den vergangenen Jahrzehnten fast durchgängig aktiv. Er feierte 2015 ein kurzes Comeback mit der Platte „Cool Uncle“, die er gemeinsam mit Produzent Jack Splash veröffentlicht hatte, und auf der auch Jessie Ware als Gastmusikerin vertreten war.
„Bobby ist hier zu Hause gestorben. Ich hielt ihn fest in meinen Armen, als er uns verließ“, ließ Caldwells Frau seine Follower in ihrem Statement über seinen Twitter-Account wissen. „Ich bin für immer untröstlich. Danke an Euch alle für Eure vielen Gebete im Laufe der Jahre (…). Ruhe mit Gott, meine Liebe.“
Auch Chance The Rapper, ein großer Fan Bobby Caldwells, verabschiedete sich auf seinem Instagram-Account, indem er einen privaten Chat-Verlauf zwischen den beiden Musikern veröffentlichte: