Kalamaluh Im Labyrinth. Durch den Tunnel.

Wenn uns die Augen nicht mehr führen können, müssen wir uns auf unsere anderen Sinne verlassen. Wenn die Dunkelheit uns umgibt, gehen Angst vor dem Unbekannten und Neugierde auf das Unentdeckte Hand in Hand. Diese Gefühlsmixtur und das Umbesinnen sind an düsteren und verschlungenen Orte gezielt eingesetzte Stilmittel in verschiedensten Künsten. Sei es nun Alice im Wunderland, die sich durch den Kaninchenbau an einen fantastischen Ort begibt - bei ihr überwiegt die Neugierde - oder seien es die Kinder aus der Netflix-Serie Stranger Things, die sich ins dunkle Schattenlabyrinth, ins Upside Down begeben, um den Rätseln ihrer Welt nachzuspüren. Labyrinthe und Tunnel verfehlen selten ihre Wirkung: Sie sind spannend, sie lassen uns zusammenzucken, wir wollen sie erforschen und doch schrecken wir auch vor ihnen zurück.

Als übergeordnete Idee sind Tunnel und Labyrinthe in allen Songs dieser Ausgabe zu finden. Manchmal eben ganz deutlich wie mit dem Stranger Things-Soundtrack von Kyle Dixon und Michael Stein, manchmal über Tunnelbiegungen hin zu Alice bei den Queens of the Stone Age, mal mehr als Gefühl in elektronischen Tracks von Kangding Ray und Burial und mal als klangliche Erinnerung, die fast als bewusstes Zitat erscheint in einem Song von King Gizzard & The Lizard Wizard.

'Get Lost' ist durchaus ein treibendes Narrativ dieser Sendung, 'Becoming Homeless' – und dennoch…es findet ja alles nur in der Fantasie statt…'just like you imagined…'