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School Of Rock Echo & The Bunnymen 1980-1984

ByteFM: School Of Rock vom 28.06.2020

Ausgabe vom 28.06.2020: Echo & The Bunnymen 1980-1984

Nach dem Tod von Joy Divisions Ian Curtis gab es nur kurz ein Vakuum im englischen Popuniversum an der Stelle, wo es hagere junge Männer in langen Mäntel brauchte, die bereit standen, die Last der Welt zu schultern. Schon im Laufe des Jahres 1980 waren u.a. vier Musiker aus dem Norden Englands zu neuen tragisch-düster-poetischen Helden der britischen Musikpresse erkoren worden.

Ian McCulloch, der charismatische Sänger von Echo And The Bunnymen (anfänglich noch ohne das kaufmännische „Ampersand“ Zeichen im Namen) war einer der prototypischen Post-Punk Pop-Stars der frühen 80er-Jahre. Mit vollen Lippen, eigenwillig zerzaustem Haar und überwiegend kryptischen Texten (sowie bloßgelegten Brustwarzen beim Top Of The Pops Auftritt zur 1983er-Single „The Cutter“) brachte er die Band aus Liverpool mit dem vierten Album „Ocean Rain“ 1984 endgültig in den Pop- und Charts-Himmel des Vereinigten Königreichs.

Auch der Rest des Quartetts konnte sich sehen und hören lassen. Gitarrist Will Sergeant, Bassist Les Pattinson und Drummer Pete de Freitas (der „Echo“, die namensgebende Rhythmus-Maschine der Trio Urbesetzung, schon vor dem ersten Album ersetzte) waren für einige Jahre die vermutlich beste Brit-Rock-Band im Fach der ganz großen Gesten. Während sich letztendlich das Pathos, die Ambition und Gigantomanie der irischen „Konkurrenz“ U2 als kommerzielles Erfolgsmodell der UK-Bands der 1980er-Jahre heraus stellen sollten, zerfielen die Bunnymen in der Folge von „Ocean Rain“. Nach dem eher uninspirierten, selbstbetitelten fünften Album von 1987 (das allerdings das erfolgreichste der Gruppe in den USA wurde) und McCullochs Austritt aus der Band zugunsten einer wenig erfolgreichen Solo-Karriere, starb de Freitas 1989 bei einem Motorradunfall, und die Folgegeschichte der Band seit den 1990ern hatte zwar noch einige Höhepunkte, kam aber nie wieder so nah an die Pop-Sterne, wie es den Bunnymen mit Singles wie „The Killing Moon“ oder „A Promise“ gelungen war.

Die School Of Rock verhandelt anlässlich der Veröffentlichung des Debütalbums „Crocodiles“ im Juli 1980 die ersten Jahre der Bunnymen, ab der Vorgeschichte von McCullochs legendärer Band mit Pete Wylie (The Mighty Wah!) und Julian Cope (The Teardrop Explodes) namens Crucial Three (eine Band, die es eigentlich nie gab) und den Anfängen im legendären Club Eric's. Es geht um den kreativ-dichterischen Unterschied zwischen Liverpool und Manchester, das Label Zoo Records der früheren Bunnymen Manager David Balfe und Bill Drummond (später The KLF) und das seltsame Tierleben von McCulloch und Co. zwischen Krokodilen, tanzenden Pferden und dem Stachelschwein.

Außerdem geht es um großartig hymnische Musik über den Himmel, die Hölle, das Meer und vieles mehr.

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Playlist

1.  Echo & The Bunnymen / Rescue
Crocodiles / Korova
2.  The Teardrop Explodes / Books
Kilimanjaro / Zoo
3.  Echo & The Bunnymen / Read It In Books
Crocodiles / Korova
4.  Echo & The Bunnymen / Over The Wall [Live]
Shine So Hard / Korova
5.  Echo & The Bunnymen / A Promise
Heaven Up Here / Korova
6.  Echo & The Bunnymen / All My Colours
Heaven Up Here / Korova
7.  Echo & The Bunnymen / Higher Hell
Porcupine / Korova
8.  Echo & The Bunnymen / The Cutter
Porcupine / Korova
9.  Echo & The Bunnymen / Silver
Ocean Rain / Korova
10.  Echo & The Bunnymen / Ocean Rain
Ocean Rain / Korova
11.  Echo & The Bunnymen / The Killing Moon
Ocean Rain / Korova