Was ist Musik Let's Work Together
Harte Arbeit am Körper oder Drogen nehmen und Rumfahren?
„Wenn aus Arbeit Freude wird“, dann handelt es sich um „Work“, ein Hörspiel von Thomas Meinecke und Move D. „Das für den Bayerischen Rundfunk produzierte Hörspiel collagiert nachgesprochene Zitate aus dem US-amerikanischen House-Underground mit eigens eingespielten Tracks und beleuchtet die unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes work“, so ein Kritiker.
Besonders beleuchtet bzw. im Dunkeln gelassen wird heute die Beziehung von Arbeit und Körper, die Arbeit am Körper, mit dem Körper. Wenn Amerikaner zum Turnen gehen, dann nennen sie das Work Out. In Deutschland besucht man eine Fitness Factory, um sich in Form zu halten. In seiner Factory produzierte Andy Warhol Superstars. Auf Factory veröffentlichten Joy Division ihre Platten, auch die Hacienda in Manchester war ein Produkt der Factory.
Fabriken alter Prägung verschwinden allmählich, immer mehr Leute arbeiten im digitalen Kapitalismus unter Bedingungen , von denen Kraftwerk vor 30 Jahren geträumt haben. Am Bildschirm entstehen Arbeiten wie „Under Construction“. So heißt das 2002er-Album von Missy Elliott. Und so heißt ein neues Buch. Darin untersucht Michael Rappe auf gut 500 Seiten einen einzigen Song von Missy Elliott aus besagtem Album: „Work it.“
„Wenn aus Freude Arbeit wird“, dann schaffelt Franz Beckenbauer über deutsche Tugenden. Wie der Fußball war das DJ-Business eine wichtige Avantgarde der ökonomischen Globalisierung. Nur Topmanager, Politiker und Sportler fliegen more Miles als DJs. Wie der Profifußballer nach dem Bosmann-Urteil war der DJ/Produzent ein Prototyp des Ein-Mann-Ego-als-Profitcenter-Unternehmens. Und entspricht nicht das Berufsbild des DJ/Produzenten beinahe mustergültig dem Anforderungsprofil des umherschweifenden Produzenten, des immateriellen Arbeiters, wie es Maurizio Lazzarato formuliert:
”Hier finden sich kleine und kleinste produktive Einheiten, häufig nur eine Person, die sich zu Ad-hoc-Projekten organisieren und gegebenenfalls nur für die Dauer eines bestimmten Vorhabens existieren. Der Produktionszyklus selbst ist dabei abhängig von der kapitalistischen Initiative; sobald der ”Job” erledigt ist, löst sich der Zusammenhang auf in jene Netzwerke und Ströme, die den produktiven Vermögen die Reproduktion und soziale Ausdehnung ermöglichen. Prekäre Beschäftigung, Hyperausbeutung, hohe Mobilität und hierarchische Abhängigkeiten kennzeichnen diese metropolitane immaterielle Arbeit. Unter dem Etikett ”nicht abhängiger” oder gar ”selbstbestimmter” Arbeit verbirgt sich tatsächlich ein intellektuelles Proletariat, das aber als solches höchstens von den Kapitalisten (an-)erkannt wird, die es ausbeuten. Bemerkenswert ist noch, daß es unter den skizzierten Bedingungen zunehmend schwierig wird, freie Zeit von Arbeitszeit zu unterscheiden – in gewissem Sinn fällt das Leben mit der Arbeit in eins.”
„Wenn aus Arbeit Freude wird“, dann handelt es sich um „Work“, ein Hörspiel von Thomas Meinecke und Move D. „Das für den Bayerischen Rundfunk produzierte Hörspiel collagiert nachgesprochene Zitate aus dem US-amerikanischen House-Underground mit eigens eingespielten Tracks und beleuchtet die unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes work“, so ein Kritiker.
Besonders beleuchtet bzw. im Dunkeln gelassen wird heute die Beziehung von Arbeit und Körper, die Arbeit am Körper, mit dem Körper. Wenn Amerikaner zum Turnen gehen, dann nennen sie das Work Out. In Deutschland besucht man eine Fitness Factory, um sich in Form zu halten. In seiner Factory produzierte Andy Warhol Superstars. Auf Factory veröffentlichten Joy Division ihre Platten, auch die Hacienda in Manchester war ein Produkt der Factory.
Fabriken alter Prägung verschwinden allmählich, immer mehr Leute arbeiten im digitalen Kapitalismus unter Bedingungen , von denen Kraftwerk vor 30 Jahren geträumt haben. Am Bildschirm entstehen Arbeiten wie „Under Construction“. So heißt das 2002er-Album von Missy Elliott. Und so heißt ein neues Buch. Darin untersucht Michael Rappe auf gut 500 Seiten einen einzigen Song von Missy Elliott aus besagtem Album: „Work it.“
„Wenn aus Freude Arbeit wird“, dann schaffelt Franz Beckenbauer über deutsche Tugenden. Wie der Fußball war das DJ-Business eine wichtige Avantgarde der ökonomischen Globalisierung. Nur Topmanager, Politiker und Sportler fliegen more Miles als DJs. Wie der Profifußballer nach dem Bosmann-Urteil war der DJ/Produzent ein Prototyp des Ein-Mann-Ego-als-Profitcenter-Unternehmens. Und entspricht nicht das Berufsbild des DJ/Produzenten beinahe mustergültig dem Anforderungsprofil des umherschweifenden Produzenten, des immateriellen Arbeiters, wie es Maurizio Lazzarato formuliert:
”Hier finden sich kleine und kleinste produktive Einheiten, häufig nur eine Person, die sich zu Ad-hoc-Projekten organisieren und gegebenenfalls nur für die Dauer eines bestimmten Vorhabens existieren. Der Produktionszyklus selbst ist dabei abhängig von der kapitalistischen Initiative; sobald der ”Job” erledigt ist, löst sich der Zusammenhang auf in jene Netzwerke und Ströme, die den produktiven Vermögen die Reproduktion und soziale Ausdehnung ermöglichen. Prekäre Beschäftigung, Hyperausbeutung, hohe Mobilität und hierarchische Abhängigkeiten kennzeichnen diese metropolitane immaterielle Arbeit. Unter dem Etikett ”nicht abhängiger” oder gar ”selbstbestimmter” Arbeit verbirgt sich tatsächlich ein intellektuelles Proletariat, das aber als solches höchstens von den Kapitalisten (an-)erkannt wird, die es ausbeuten. Bemerkenswert ist noch, daß es unter den skizzierten Bedingungen zunehmend schwierig wird, freie Zeit von Arbeitszeit zu unterscheiden – in gewissem Sinn fällt das Leben mit der Arbeit in eins.”
Weitere Ausgaben von Was ist Musik
Playlist
1. |
Lady Sovereign / 9 To 5 Public Warning / Def Jam |
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2. |
Thomas Meinecke & Move D / (Time To) Work The Box Work / Intermedium |
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3. |
Egoexpress / Knartz IV Knartz IV / Ladomat |
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4. |
Get Em Mamis / Better Work Bitch Get Em Mamis / Load |
… |
5. |
DAF / Nachtarbeit Die Kleinen Und Die Bösen / Mute |
… |
6. |
Frieder Butzmann / Putzkolonne Dive Bombers / Zensor |
… |
7. |
Frieder Butzmann / Arbeitslied Iii Dive Bombers / Zensor |
… |
8. |
Konrad Schnitzler / Fabrik Fabrik / Cbs |
… |
9. |
Kraftwerk / Computerwelt Computerwelt / EMI |
… |
10. |
Flying Lotus / Computer Face / Pure Being Cosmogramma / Warp |
… |
11. |
Antony Shake Shakir / My Computer Is An Optimist Frictionalism / Detroit International |
… |
12. |
Heinz Strunk / Computerfreak Computerfreak / Nobistor |
… |
13. |
FSK / Nationalhymne Der DDR Son Of Kraut / Sub Up |
… |
14. |
Thomas Meinecke & Move D / Work Me (That’s Fierce) Work / Intermedium |
… |
15. |
Professor Funk & The House Brothers / Work Your Body The House Sound Of Chicago / Chicago Internatioanal |
… |
16. |
Missy Elliott / Work It Under Construction / Wea |
… |
17. |
Franz Beckenbauer / Beckenbauer Schaffel Beckenbauer Schaffel / Ball |
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18. |
Die Zukunft / Rumfahrn Und Drogen Nehmen Sisters & Brothers / Ritchie |
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19. |
The Setters / Let’s Take Some Drugs And Drive Around The Setters / Blue Million Miles |
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20. |
Adolf Noise / Zu Viel Zeit Zu Viel Zeit / Pudel Produkte |
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21. |
Rhythm & Sound / Poor People Must Work (Carl Craig Remix) Carl Craig Sessions / K7 |
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22. |
Die Sterne / Was Hat Dich Bloss So Ruiniert Stell Die Verbindung Her / L´Age D´Or |
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23. |
3 Normal Beatles / Ich Will Nicht Werden Was Mein Alter Ist We Name It Justice / Buback |
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24. |
Die Goldenen Zitronen / Lied Der Stimmungshochalter Lenin / Buback |
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25. |
Pop Group / We Are All Prostitutes Kiss The Future / Soul Jazz |
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26. |
The Specials / Do Nothing More Specials / 2 Tone |
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