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Was ist Musik „Existentialism“, Mekons & Chivalrous Amoekons

ByteFM: Was ist Musik vom 06.11.2016

Ausgabe vom 06.11.2016: „Existentialism“, Mekons & Chivalrous Amoekons

Tom Greenhalgh: Mekons are like an iceberg. You see a little bit, but there's much more going on.

Jon Langford: Die Mekons wurden in den späten 70ern an der Kunstschule in Leeds gegründet als die ersten Wellen von Punk übers Land schwappten. Wir dachten, die Band würde vielleicht sechs Monate halten, es war ein Experiment. Und jetzt geht das seit vierzig Jahren so, das hat niemand erwartet. Es gibt da immer noch einen roten Faden zu den radikalen Ideen, die wir am Anfang hatten.

Sally Timms: „Ich traf die Mekone als ich um die zwanzig war, ich war mit ihnen befreundet und ging zu ihren Konzerten. Irgendwann haben sie mich gefragt, ob ich nicht ein paar Songs singen könnte. Es gab zwar viele Besetzungswechsel, aber die Mekons waren immer eine sehr integrative Band. Das fand ich interessant und es passte zum Ethos des Punk in dieser Zeit. Ich weiß nicht, ob irgendwer das so konsequent bis heute verfolgt wie die Mekons.“

„Existentialism“ – das Album entsteht mit einem 70 Leute starken Chor aus Mekoristers, ein Live-Album der improvisierten Art, die Aufnahme dauert tatsächlich nur etwa fünf mal so lang, wie es dauert, das Album zu hören. Länger dauert es, das Album zu lesen. Die CD ist nämlich verpackt in ein illustriertes Buch: Gedichte, Essays, Kurzgeschichten. 12 Texte zu 12 Songs von 12 Autoren.

Tom Greenhalgh: Wir haben Autoren, die wir kennen, jeweils einen Song gegeben und ihnen gesagt: antworte darauf wie immer du willst. Und sie haben recht schnell geantwortet.

So kommen die Songs mit den Texten ins Gespräch, es geht um den nackten Hamlet, die französische Feministin Simone De Beauvoir, um Sigmund Freud und Hank Williams. Und um den Messias von Dublin. In der Geschichte zum Song „O Money“ geht es um eine Band, die in der irischen Hauptstadt mal das Vorprogramm für die Mekons bestritten hat. Ihr Sänger machte eine Aufwärmgymnastik, als wollte er den Berg Olymp erklettern.

Jon Langford: „U2 haben für die Mekons eröffnet 1979 in Dublin, sie waren noch Schuljungs und machten auf der Bühne diese pompösen Stadiorock-Gesten. Das war sehr irritierend weil wir dachten, Punkrock hat all das auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen. Für uns waren U2 hoffnungslos gefangen in der Vergangenheit.“

Die Vergangenheit hat gesiegt, und wenn heutzutage in Groß-Britannien 40 Jahre Punk gefeiert wird, dann werden im Zweifelsfall eher Bono und U2 eingeladen, als die Mekons.

Dann sind da noch Chivalrous Amoekons. Chivalry heißt ein Song der Mekons - das heißt so viel wie Ritterlichkeit. Die Chivalrous Amoekons sind also die, nun ja, ritterlichen Amökons. Dahinter stecken sechs amerikanische Mekons-Fans, darunter Angel Olson und Will Oldham alias Bonnie Prince Billie. Fast zeitgleich mit dem neuen Album-Video-Buch von den Mekons erscheint nun ein Tribute-Album für die Mekons. Es trägt den sprechenden Titel „Fanatic Voyage“, hier sind Fans am Werk. Das bestätigt Sally Timms.

Sally Timms: Will Oldham is a long time friend and yes, a fan of the Mekons. Haven't heard the whole album, but anything he does is great with me.

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Playlist

1.  The Mekons / Flowers Of Evil
Existentialism / Sin
2.  The Mekons / Oh Money
Existentialism / Sin
3.  The Mekons / Blow Your Tuneless Trumpet
Mekons Rock N´ Roll / Sin
4.  The Mekons / Bucket
Existentialism / Sin
5.  Hank Williams / I'll Never Get Out Of This World Alive
40 Greatest Hits / RCA
6.  The Mekons / Lost Highway
Fear And Whiskey / Sin
7.  The Mekons / Simone On The Beach
Existentialism / Sin
8.  Sally Timms / 139 Hernalser Gürtel
In The World Of Him / Touch & Go
9.  Nicolette / No Government
Now Is Early / Shut Up And Dance
10.  The Mekons / Chivalry
Fear And Whiskey / Sin
11.  Chivalrous Amoekons / Chivalry
Fanatic Voyage / Drag City
11.  Chivalrous Amoekons / The Curse
Fanatic Voyage / Drag City