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Was ist Musik Alte Schwarze Männer (und eine alte weiße Frau)

ByteFM: Was ist Musik vom 18.04.2022

Ausgabe vom 18.04.2022: Alte Schwarze Männer (und eine alte weiße Frau)

Über Son House, 120, seit 33 Jahren tot, schreibt der Perlentaucher:

„Alle paar Jahrzehnte – und zuerst 1964 – wird der Bluesmusiker Son House wiederentdeckt, schreibt SZ-Kritiker Joachim Hentschel, zu dessen großer Freude gerade ein kleiner Sensationsfund in Form eines Albums mit verschollen geglaubten Aufnahmen ans Licht der Öffentlichkeit geraten ist. Die auf „Forever on My Mind“ versammelten Songs „porträtieren Son House in einer relativ frühen Phase seines zweiten künstlerischen Frühlings. Die Behandlung des eigenen Werks hat hier noch etwas sehr Impulsives, wenig Routiniertes. Während er die auf der Metallkörpergitarre gepickten Töne mit brutaler, unwirscher Energie splittern und scheppern lässt, driftet der Gesang dabei oft in einen fast entrückten, gospelhaften Ton hinein.“ Eine „Dialektik zwischen Gottesfurcht und Erdhaftung“ ist bei House zu beobachten und so zeigen „diese Aufnahmen ein weiteres Mal exemplarisch, wie weit entfernt vom berüchtigten Authentizitätsklischee die eigentliche Wahrheit des Blues liegt“.

Charles Mingus, noch 99, seit 43 Jahren tot, wird am 22.April hundert, weshalb der Nautilus Verlag zwei Bücher annonciert.

„Unter dem Titel »Beneath the Underdog« erschien Charles Mingus' Autobiographie 1980 als eines der ersten Bücher in der Edition Nautilus (aus dem Englischen übersetzt von Günter Pfeiffer), zuletzt nachaufgelegt 2012. Einen direkten Anschluss daran bietet das reich bebilderte Memoir »Tonight at Noon. Eine Liebesgeschichte« von Charles Mingus’ letzter Ehefrau, Sue Graham Mingus (erschienen 2003, aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösch).“ Der Song zur Lage des Planeten kommt also von einem, der seit 43 Jahren tot ist: Oh Lord don´t let them drop that atom bomb on me.

Über das – künstlerische – Verhältnis von Mingus und Mitchell, Joni, 78, ist viel geschrieben, spekuliert und bramarbasiert worden, wir spielen die Musik dazu.

Horace Andy, 71, veröffentlichte 1966 seine erste Single, sein erstes Album „Skylarking“ erschien vor 50 Jahren. Die Nachgeborenen kennen den Jamaican Soulman vor allem als Stimme von Massive Attack. Jetzt kommt Andy mit einem neuen Album, produziert von Adrian Sherwood of On-U-Sound Fame. Deeper geht der geschätzte Kollege Christian Tjaben hier: School Of Rock.

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Playlist

1.  Son House / Forever on My Mind
Forever on My Mind / Chess
2.  Son House / Empire State Express
Forever on My Mind / Chess
3.  Horace Andy / Mr.Bassie
Midnight rocker / On-U-Sound
4.  Horace Andy / Mr.Bassie
Nice up the dance / Trojan
5.  Horace Andy / Safe From Harm
Midnight rocker / On-U-Sound
6.  Massive Attack / Spying glass (ft. Horace Andy)
Protection / Island
7.  Charles Mingus / Oh Lord don´t let them drop that atom bomb on me
Passions of a man / Impulse
8.  Charles Mingus / Oh Lord don´t let them drop that atom bomb on me
Passions of a man / Impulse
9.  Joni Mitchell / God must be a boogie man
Mingus / Asylum
10.  Joni Mitchell / Dry Cleaner From Des Moines
Mingus / Asylum