Was ist Musik In Brixton beim Friseur
Hell war's bei den Brit Awards, die weitgehende Abwesenheit nichtweißer Künstler*innen wird unter #BritsSoWhite verhandelt. "The Brits were a joke. The Oscars were a joke." Sagt Gaika, ein schwarzer Brite, dessen spukige Tracks zwar irgendwie Hardcore Continuum und Dubnology verpflichtet zu sein scheinen, denen es aber an marktgängiger Eindeutigkeit mangelt: "People don’t know what to make of it... If you’re a black guy you’re either supposed to make grime, reggae, R&B or thin coffee-table music that’s never gonna get played in any Brixton barber shop."
So bleibt Gaika vorerst ohne Plattenfirma in der Soundcloud. So what? Könnte man sagen. Wozu heute noch Plattenfirmen? Oder man könnte wiedermal den glorreichen Zeiten nachtrauern, als die Frau, die sie heute "The Punk Professor" nennen, zusammen mit Neneh Cherry und Ari-Up von den Slits den Backgroundchor gab beim Voodoo-Reggae des überirdischen Prince Far I. "It was a time of musical fermentation, collaboration, and experimentation - and of post-punk boundary breaking." So steht's, einmal mehr, in den Linernotes zu "Resolutionary", einer Retrospektive auf das schmale musikalische Werk von Vivien Goldman, a.k.a. The Punk Professor. Den Titel verdankt die heute 61-jährige Tochter jüdischer Eltern, die vor den Nazis nach England flüchteten, dem Umstand, dass sie als eine der ersten aus der Post Punk Ära in der Lage war, ihre Praxis als Musikerin und Journalistin (Melody Maker, NME, Sounds) in eine akademische Karriere zu konvertieren.
Vivien Goldman war zur rechten Zeit in London als sich Punk und Reggae Gute Nacht sagten und diese Crossroad Experience, um nicht zu sagen: Melting Pot Experience prägt ihre Arbeit bis heute. "Goldman’s synthesis of post-colonial rhythms and experimental sounds are threaded together by her canary vocal tones and womanist themes." Interessant, dass die Linernotes hier feminist durch womanist ersetzen. Und den Begriff post-colonial rhythms ins Spiel bringen, der durchgehen könnte als Klammer zwischen den punky reggae party-mäßig antirassistischen, d.i.y.-feministischen Songs von Vivien Goldman (mit den Flying Lizards und dem Pariser Projekt Chantage) und der Gespenster-Musik von Gaika. Die man wiederum als post-colonial-informierten post-post-etc-Dubstep bezeichnen könnte, müßte man nicht davon ausgehen, dass Gaika das als illegitime Zuschreibung von sich wiese. Viel Konjunktiv, die Gegenwart.
(mehr in der kommenden Spex, Gegenwartskunde)
Also starring: Nina Simone, Babyfather, Discozma …
So bleibt Gaika vorerst ohne Plattenfirma in der Soundcloud. So what? Könnte man sagen. Wozu heute noch Plattenfirmen? Oder man könnte wiedermal den glorreichen Zeiten nachtrauern, als die Frau, die sie heute "The Punk Professor" nennen, zusammen mit Neneh Cherry und Ari-Up von den Slits den Backgroundchor gab beim Voodoo-Reggae des überirdischen Prince Far I. "It was a time of musical fermentation, collaboration, and experimentation - and of post-punk boundary breaking." So steht's, einmal mehr, in den Linernotes zu "Resolutionary", einer Retrospektive auf das schmale musikalische Werk von Vivien Goldman, a.k.a. The Punk Professor. Den Titel verdankt die heute 61-jährige Tochter jüdischer Eltern, die vor den Nazis nach England flüchteten, dem Umstand, dass sie als eine der ersten aus der Post Punk Ära in der Lage war, ihre Praxis als Musikerin und Journalistin (Melody Maker, NME, Sounds) in eine akademische Karriere zu konvertieren.
Vivien Goldman war zur rechten Zeit in London als sich Punk und Reggae Gute Nacht sagten und diese Crossroad Experience, um nicht zu sagen: Melting Pot Experience prägt ihre Arbeit bis heute. "Goldman’s synthesis of post-colonial rhythms and experimental sounds are threaded together by her canary vocal tones and womanist themes." Interessant, dass die Linernotes hier feminist durch womanist ersetzen. Und den Begriff post-colonial rhythms ins Spiel bringen, der durchgehen könnte als Klammer zwischen den punky reggae party-mäßig antirassistischen, d.i.y.-feministischen Songs von Vivien Goldman (mit den Flying Lizards und dem Pariser Projekt Chantage) und der Gespenster-Musik von Gaika. Die man wiederum als post-colonial-informierten post-post-etc-Dubstep bezeichnen könnte, müßte man nicht davon ausgehen, dass Gaika das als illegitime Zuschreibung von sich wiese. Viel Konjunktiv, die Gegenwart.
(mehr in der kommenden Spex, Gegenwartskunde)
Also starring: Nina Simone, Babyfather, Discozma …
Weitere Ausgaben von Was ist Musik
Playlist
1. |
Gaika / Blasphemer GaikaSoundcloud / GaikaSoundcloud |
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2. |
Gaika / Bohdy Knows At 90 (ft. Bipolar Sunshine) GaikaSoundcloud / GaikaSoundcloud |
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3. |
Babyfather / Shook BBF Hosted By DJ Escrow / Hyperdub |
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4. |
Babyfather / Stealth Intro BBF Hosted By DJ Escrow / Hyperdub |
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5. |
Babyfather / N.A.Z. BBF Hosted By DJ Escrow / Hyperdub |
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6. |
Babyfather / Meditation Ft. Arca BBF Hosted By DJ Escrow / Hyperdub |
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7. |
Vivien Goldman / Private Armies Resolutionary / Staubgold |
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8. |
Flying Lizards / The Window Resolutionary / Staubgold |
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9. |
Chantage / Same Thing Twice Resolutionary / Staubgold |
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10. |
Discozma / Uppsala Jaguar Discozma / Jahmoni |
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11. |
Discozma / Under Green Wigs Discozma / Jahmoni |
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12. |
Gaika / Acid Wares ft. Yerosha GaikaSoundcloud / GaikaSoundcloud |
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