Was ist Musik Nah Pop, no Style, a strictly Roots … 50 Jahre Trojan

„Nun, sie kamen, um zu arbeiten.“ Sagt Don Letts in einem Gespräch mit Jan Paersch neulich in der taz. Sie – das sind Einwanderer aus der ehemaligen britischen Kolonie Jamaika, die nach England kamen, um zu arbeiten. Unter ihnen waren auch die Eltern von Don Letts, der 1956 in London zur Welt kam und gut 20 Jahre später semiberühmt wird als der Typ mit den Dreadlocks, der bei Punk-Konzerten Dub & Reggae auflegte. Noch etwas berühmter wird Letts als Filmemacher, Autor und Musiker unter anderem bei Big Audio Dynamite mit Mick Jones, ehemals The Clash. Als Teenager erlebt Letts die Blüte jamaikanischer Musik in England, maßgeblich angetrieben von der Plattenfirma Trojan. Die feiert dieser Tage 50.Geburtstag, wir gratulieren mit Don Letts, der sich erinnert an die Lage der Einwanderer aus der Karibik: „Ironischerweise war es ausgerechnet ihre Kultur, die ihnen half, sich in einer vollkommen weißen Gesellschaft zu integrieren. Als der Politiker Enoch Powell seine „Rivers of Blood“-Rede hielt, in der er die britische Einwanderungspolitik als tödliche Gefahr geißelte, schrieb man das Jahr 1968. Er spielte mit den Ängsten älterer Wähler, ganz so, wie es heute geschieht. Bei den Jüngeren war es damals genau umgedreht: sie liebten die Musik und den Style der Jamaikaner. Im selben Jahr wurde Trojan Records gegründet, das vielen Engländern erst beibrachte, das Wort Reggae zu buchstabieren. Trojan war der Soundtrack meiner Teenager-Jahre. Bis dahin waren Style und Mode meine Hauptinteressen gewesen. Die große Ära des Labels war zwischen 1968 und 1975. Ohne Trojan kein Dub! Ohne Trojan kein Ska! Sie brachten die Leute dazu, das Mixing-Desk als Instrument zu betrachten. Das Label ist jetzt fester Bestandteil britischer Kultur: die Musik einer kleinen, von den Briten kolonisierten Insel. Mittlerweile hat Jamaika Großbritannien kulturell kolonialisiert! Reggae hat die Vorstellung des Britischseins verändert, jetzt gehören auch Sounds wie Dubstep und Grime dazu. Grime ist die derzeit beliebteste Musikrichtung bei uns, das einzige neue Genre, das im 21. Jahrhundert in England entstanden ist. Und diese Richtung geht Jahrzehnte zurück, bis zu jamaikanischen Soundsystems und DJs.“
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Kommentare
klauswalter
vor 5 Jahren
peter & paul, danke für die blumen, best, klaus
collocationist
vor 5 Jahren
Oh ja, Paulee & Klaus: I second that emotion. Peter
paulee
vor 5 Jahren
Hallo Klaus, danke für diese coole Sendung, LG Paul
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Playlist
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Granville Williams Orchestra / Hi-Life This Is Trojan Ska / Trojan |
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2. |
Desmond Dekker / 007 (Shanty Town) This Is Trojan Rocksteady / Trojan |
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3. |
Lee Scratch Perry / Disco Devil This Is Trojan Reggae / Trojan |
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4. |
Althea & Donna / Uptown Top Ranking This Is Trojan Reggae / Trojan |
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5 |
Lunsentrio / Ein Girl Wie Du Ein Girl Wie Du / Jahmoni |
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6. |
Phyllis Dillon / Don’t Stay Away This Is Trojan Reggae / Trojan |
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7. |
Janet Kay / Lovin You This Is Trojan Reggae / Trojan |
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8. |
Ken Boothe / Everything I Own This Is Trojan Reggae / Trojan |
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9. |
Roland Alphonso & The Beverley´S All Stars / Song For My Father This Is Trojan Ska / Trojan |
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10. |
Val Bennett / Take Five (The Russians Are Coming) This Is Trojan Ska / Trojan |
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11. |
Rico / Take Five Take Five / Island |
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12. |
Rupie Edwards / Ire Feelings (Skanga) This Is Trojan Reggae / Trojan |
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13. |
Cornershop / Brimful Of Asha Brimful Of Asha / XL |
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