Elektro-Pop-Pionier Ryuichi Sakamoto ist gestorben

Pressefoto des japanischen Musiker Ryuichi Sakamoto

Starb im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung: der japanische Musiker und Komponist Ryuichi Sakamoto (Foto: Kazunali Tajima)

Der japanische Musiker und Komponist Ryuichi Sakamoto ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Einer Mitteilung seines Labels Avex zufolge starb er bereits am 28. März 2023 an den Folgen einer Krebserkrankung. Sakamoto war einer der bekanntesten und einflussreichsten japanischen Musiker und Mitbegründer der Formation Yellow Magic Orchestra.

Sakamoto wurde am 17. Januar 1952 in der japanischen Hauptstadt Tokio geboren. Er begann schon als kleines Kind mit dem Klavierspiel und trat während seiner Schulzeit mit Jazz-Bands auf. Nach dem Studium der Komposition und Ethnomusikologie veröffentlichte er 1978 sein Debüt-Soloalbum „Thousand Knives Of Ryuichi Sakamoto“. Etwa zeitgleich gründete er gemeinsam mit Haruomi Hosono und Yukihiro Takahashi die experimentelle Synth-Pop-Band Yellow Magic Orchestra, auch YMO genannt.

Einfluss auf japanische Popkultur

Deren selbstbetiteltes 1978er Debütalbum, auf dem unter anderem die Stücke „Computer Game“ und „Firecracker“ enthalten waren, erregte in Japan großes Aufsehen. Ihr Status lässt sich in etwa mit der Rolle von Kraftwerk vergleichen, die ungefähr zur selben Zeit als Pioniere elektronischer Popmusik in Europa und den USA durchstarteten. Die popkulturelle Durschlagskraft und Popularität von YMO in Japan war enorm und ist bis heute spürbar. Sie geht aber auch weit darüber hinaus, hat sich in HipHop und Pop sowie die frühen Videospiel-Soundtracks eingeschrieben. Das Trio veröffentlichte insgesamt etwa ein Dutzend Alben.

Einem internationalen Publikum wurde Sakamoto allerdings eher durch Filmkompositionen ein Begriff. 1983 komponierte er seine erste Filmmusik für den Film „Merry Christmas, Mr. Lawrence“, in dem er an der Seite von David Bowie auch selbst in als Schauspieler zu sehen ist. Gemeinsam mit David Byrne gewann er 1988 einen Oscar für die Arbeit am Soundtrack zum 1987er Monumentalfilm „The Last Emperor“ (deutsche Fassung: „Der letzte Kaiser“). Im Januar 2023 war mit „12“ das letzte Soloalbum Sakamotos erschienen.

Seit 2014 litt Sakamoto an Krebs. Auf eine erfolgreiche Kehlkopfkrebs-Therapie folgte 2021 eine Darmkrebs-Diagnose. Im vergangenen Jahr gab er dann bekannt, dass seine Erkrankung stark fortgeschritten sei. Bei einem Livestream-Solokonzert im vergangenen Dezember verkündete der Musiker schließlich, dass es möglicherweise sein letztes sei.

Ryuichi Sakamoto im Programm bei ByteFM

Mehr zu Ryuichi Sakamoto hört Ihr am 3. April um 12 Uhr in der Sendung Canteen sowie ab 14 Uhr im ByteFM Magazin. Mitglieder in unserem Förderverein „Freunde von ByteFM“ können in unserem Sendungsarchiv außerdem ein Sakamoto-Special der Sendung School Of Rock aus dem Januar 2012 nachhören. Mit Sakamotos Gruppe Yellow Magic Orchestra hat sich unsere Moderatorin Christa Helbling im September 2020 ausführlich in ihrer Sendung Wellenlänge befasst.

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