Zum Tod von Pharoah Sanders

Von ByteFM Redaktion, 26. September 2022

Bild von Pharoah Sanders, der 81-jährig gestorben ist.

US-Jazzmusiker Pharoah Sanders ist im Alter von 81 Jahren gestorben (Foto: Wojciech Soporek)

Der US-amerikanische Jazz-Saxofonist Pharoah Sanders ist gestorben. Dies gab am Wochenende das Label Luaka Bop bekannt. „Er starb heute Morgen friedlich umgeben von liebevoller Familie und Freunden in Los Angeles“, heißt es dort. „Immer und ewig der schönste Mensch, möge er in Frieden ruhen.“ Sanders wurde unter anderem durch seine Zusammenarbeit mit John Coltrane bekannt und gilt als wichtiger Mitbegründer des Spiritual Jazz. Er wurde 81 Jahre alt.

Der am 13. Oktober 1940 als Farrell Sanders geborene Musiker fand den Zugang zur Musik sehr früh in der Kirche, wo er zunächst Schlagzeug und Klarinette lernte. Zum Tenor-Saxofon, das zu seinem Hauptinstrument werden sollte, griff er dann während der Schulzeit. Ende der 50er-Jahre zog er nach Oakland, um Musik zu studieren. Hier wurde er auch mit Jazz-Größe John Coltrane bekannt und verdingte sich bei Club-Auftritten. Wenig später zog es ihn dann nach New York City, wo er mit Sun Ra auftrat. Dieser war es wiederum, der ihm dem Spitznamen „Pharoah“ gab.

Sanders‘ Solo-Debüt „Pharoah’s First“ erschien 1964. Ab Mitte der 60er-Jahre spielte Sanders zunehmend live mit Coltrane und performte auf dessen wegweisende Aufnahmen jener Zeit. Im Laufe seiner daran anschließenden Solokarriere veröffentlichte Sanders mehr als 35 Alben. Seine musikalische Entwicklung war dabei zunehmend geprägt durch den Islam und spirituelle afrikanische Musik. Mit seinem Sound, etwa zu hören auf Alben wie „Karma“ (1969), zählt Sanders retrospektiv zu den Schlüsselfiguren des Free Jazz. Das auf „Karma“ zu hörende, knapp halbstündige zweiteilige Stück „The Creator Has A Master Plan“ zählt zu seinen bekanntesten Aufnahmen überhaupt. In den 1970er-Jahren begann Sanders mit unterschiedlichen Stilen zu experimentieren, beispielsweise mit R&B.

Pharoah Sanders bei ByteFM

Neben Coltrane und Sun Ra arbeitete Sanders auch mit anderen großen Namen im Jazz zusammen, darunter Don Cherry, Ornette Coleman, Alice Coltrane, Kenny Garrett, Norman Connors, Tisziji Muñoz, McCoy Tyner, Randy Weston und andere. Zuletzt war mit „Promises“ (2001) eine gemeinsame Platte mit Floating Points und dem London Symphony Orchestra erschienen, die nicht nur innerhalb des ByteFM Teams einen der vorderen Plätze in den Jahresbestenlisten einnahm.

Mehr über Pharoah Sanders hört Ihr im Laufe der Woche in unserem Programm. Unter anderem erinnert Oliver Korthals am 27. September 2022 um 17 Uhr in seiner Sendung Out Of Spectrum an den Jazz-Musiker, ebenso wie unser Moderator Dirk Böhme, der den Free-Jazz-Pionier am 28. September um 17 Uhr in seiner Sendung Verstärker würdigt. Auch Christian Tjabens Ausgabe seiner Sendung Canteen vom 26. September 2022 steht unter dem Eindruck des Todes von Pharoah Sanders. Mitglieder im Förderverein „Freunde von ByteFM“ können alle Sendungen nach der Ausstrahlung in unserem Sendungsarchiv nachhören.

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