Was ist Musik Frauen, sonisch outtaspace Pt.II
Zur Sendung am 7. März stand hier der folgende Text:
„Jede Woche ein Thema für eine Sendung zu finden ist nicht leicht. Oft genug sauge ich mir da was aus den Fingern. Diesmal war das wieder so. Ein Handvoll Künstlerinnen – Frauen! – mit ein paar guten neuen Platten, fertig. Natürlich schreibt man dann nicht „heute nur Musik von Frauen“, zu essenzialisierend, doof. Nun ist am 8. März der Internationale Frauentag, aber da eine Sendung mit ausschließlich KünstlerINNEN machen? Und dann den Rest des Jahres nicht? Auch keine Lösung. Nun wird es doch eine reine Frauensendung, aber NICHT wegen Frauentag. Sondern wegen Sätzen wie diesem: „Deutschland und Europa müssen neue Prioritäten setzen. Das bedeutet auch, mehr Geld für Militär zur Verfügung zu stellen – und im Zweifelsfall abzuwägen, was wir dringender brauchen: funktionierende Streitkräfte oder hauptamtliche Diversitätsbeauftragte.“
Das sagte gestern der Historiker Andreas Rödder in einem ganzseitigen Interview in der Frankfurter Rundschau. Man hört dem Satz die Genugtuung an, das gerade eben noch unterdrückte Triumphgeheul: Endlich Schluss mit dem Genderkram, mit den weichen Faktoren, mit der blauäugigen Diplomatie, mit dem Gedöns (G.Schröder). Endlich ist wieder die Zeit gekommen für harte Fakten, harte Maßnahmen, harte Schläge, harte Typen. Isn´t it ironic: Auf den Einzug der ersten Frau ins Auswärtige Amt, einer Frau, die auch gleich noch „feministische Außenpolitik“ (hä, was´n das?) androht, folgt eine massive Remilitarisierung & Remaskulinisierung. (Ex-) Generäle mit komischen Abzeichen am Revers auf allen Kanälen, dito Militärexperten (-innen dürfen sich mitgemeint fühlen). Der Krieg bringt einen Rückfall in alte Geschlechterrollen, Männer ziehen in die Schlacht, Frauen flüchten und retten die Kinder. Männer reden über Krieg. Manche reden so, als wären sie Putin dankbar. Endlich haben wir wieder was zu sagen.
In diesem Sinne dann heute (7. März) doch eine Sendung ohne Männer, weitgehend“.
Zwei Wochen später hat sich an dieser Lage nicht viel geändert, außer, dass es viel mehr Tote gibt und dass man sich daran gewöhnt, ob man will oder nicht. Also bleibt es heute sonically adventurous mit Künstlerinnen:, Coco Em, Nia Archives, Sudan Archives, Greentea Peng, Al´Tarba ft. Bianca Casady, Coco Rosie, Yaya Bey, Sophia Kennedy, 700 Bliss ft. Lafawndah, Horsegirl, Moonchild Sanelly, Hollie Cook …
„Jede Woche ein Thema für eine Sendung zu finden ist nicht leicht. Oft genug sauge ich mir da was aus den Fingern. Diesmal war das wieder so. Ein Handvoll Künstlerinnen – Frauen! – mit ein paar guten neuen Platten, fertig. Natürlich schreibt man dann nicht „heute nur Musik von Frauen“, zu essenzialisierend, doof. Nun ist am 8. März der Internationale Frauentag, aber da eine Sendung mit ausschließlich KünstlerINNEN machen? Und dann den Rest des Jahres nicht? Auch keine Lösung. Nun wird es doch eine reine Frauensendung, aber NICHT wegen Frauentag. Sondern wegen Sätzen wie diesem: „Deutschland und Europa müssen neue Prioritäten setzen. Das bedeutet auch, mehr Geld für Militär zur Verfügung zu stellen – und im Zweifelsfall abzuwägen, was wir dringender brauchen: funktionierende Streitkräfte oder hauptamtliche Diversitätsbeauftragte.“
Das sagte gestern der Historiker Andreas Rödder in einem ganzseitigen Interview in der Frankfurter Rundschau. Man hört dem Satz die Genugtuung an, das gerade eben noch unterdrückte Triumphgeheul: Endlich Schluss mit dem Genderkram, mit den weichen Faktoren, mit der blauäugigen Diplomatie, mit dem Gedöns (G.Schröder). Endlich ist wieder die Zeit gekommen für harte Fakten, harte Maßnahmen, harte Schläge, harte Typen. Isn´t it ironic: Auf den Einzug der ersten Frau ins Auswärtige Amt, einer Frau, die auch gleich noch „feministische Außenpolitik“ (hä, was´n das?) androht, folgt eine massive Remilitarisierung & Remaskulinisierung. (Ex-) Generäle mit komischen Abzeichen am Revers auf allen Kanälen, dito Militärexperten (-innen dürfen sich mitgemeint fühlen). Der Krieg bringt einen Rückfall in alte Geschlechterrollen, Männer ziehen in die Schlacht, Frauen flüchten und retten die Kinder. Männer reden über Krieg. Manche reden so, als wären sie Putin dankbar. Endlich haben wir wieder was zu sagen.
In diesem Sinne dann heute (7. März) doch eine Sendung ohne Männer, weitgehend“.
Zwei Wochen später hat sich an dieser Lage nicht viel geändert, außer, dass es viel mehr Tote gibt und dass man sich daran gewöhnt, ob man will oder nicht. Also bleibt es heute sonically adventurous mit Künstlerinnen:, Coco Em, Nia Archives, Sudan Archives, Greentea Peng, Al´Tarba ft. Bianca Casady, Coco Rosie, Yaya Bey, Sophia Kennedy, 700 Bliss ft. Lafawndah, Horsegirl, Moonchild Sanelly, Hollie Cook …
Weitere Ausgaben von Was ist Musik
Playlist
1. |
700 Bliss ft. Lafawndah / Totally Spies Totally Spies / Hyperdub |
… |
2. |
Moonchild Sanelly / Over you Phases / Transgressiv |
… |
3. |
Al´Tarba ft. Bianca Casady / Hush little bay La Fin des Contes / Rough Trade |
… |
4. |
Coco Rosie / Where did all the soldiers go Put the shine on / Rough Trade |
… |
5. |
Sophia Kennedy / Seventeen (Dan Deacon Remix) Seventeen / Pampa |
… |
6. |
Sophia Kennedy / Being special Sophia Kennedy / Pampa |
… |
7. |
Velvet Underground / Afterhours Afterhours / Polydor |
… |
8. |
Shari Vari / Not A Perfect Day Now / Pampa |
… |
9. |
Sudan Archives / Dogtown Ocean Child: Songs of Yoko Ono / Luaka Bop |
… |
10. |
Sudan Archives / Home maker Home maker / Stones Throw |
… |
11. |
Nia Archives / Gid Gudbyez Forbidden Feelingz / Bandcamp |
… |
12. |
Nia Archives / Forbidden Feelingz Forbidden Feelingz / Bandcamp |
… |
13. |
Greentea Peng / Your mind Your mind / Bandcamp |
… |
14. |
Yaya Bey / Keisha Keisha / Big Dada |
… |
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